MÜNCHEN (dpa) — Uschi Glas bekommt wegen eines Werbe­spots für die Corona­imp­fung zahlrei­che Hass-Mails. «Ich werd’ natür­lich ganz schön angefein­det», sagte die Schau­spie­le­rin in einem Video des DUB Unter­neh­mer-Magazins vom Montag. Sie habe mit kriti­schen Reaktio­nen gerech­net. «Aber dass es so heftig ist, hätte ich nicht gedacht.» Sie werde beschul­digt, eine Mörde­rin zu sein, und dass sie Menschen veran­las­se, «dass sie sich Gift in den Arm sprit­zen lassen». Das sei «schwerst belei­di­gend», man müsse «einen guten Magen haben», meinte die 77-Jähri­ge Münch­ne­rin. Sie finde es traurig und beängs­ti­gend, «wie viel Hass und wie viel Ableh­nung in unserer Gesell­schaft ist.»

In dem Video im Rahmen der Werbe­ak­ti­on #Ärmel­Hoch des Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­ums erzählt Glas von der Zeit, als es noch Krank­hei­ten wie die Kinder­läh­mung gab. Die Paten­tan­te ihrer Schwes­ter sei deshalb lebens­lang an den Rollstuhl gefes­selt gewesen. Auch an Typhus und Pocken seien früher Menschen gestor­ben. Durch Impfun­gen seien diese Krank­hei­ten verschwun­den. «Und jetzt Corona: Das ganze Leben verschwin­det, meinen Enkel habe ich seit über einem Jahr nicht im Arm gehabt». Deshalb lasse sie sich impfen. «Mit einem kleinen Pieks holen wir uns unser Leben zurück.»