MANNHEIM (dpa/lsw) — Der Blumen­han­del in Baden-Württem­berg bleibt nach Angaben der Verei­ni­gung Deutscher Blumen­groß­märk­te wegen der coronabe­ding­ten Betriebs­schlie­ßun­gen auf Millio­nen von Blumen­töp­fen, Kräutern und Gemüse­jung­pflan­zen sitzen. «Sie stehen durch die Untätig­keit der Landes­re­gie­rung vor der unmit­tel­ba­ren Vernich­tung», beton­te Hans-Georg Biller vom Vorstand des Verban­des am Diens­tag in Mannheim. Blumen, Kräuter und Gemüse­jung­pflan­zen würden wegen ihres Beitrags zur Grund­ver­sor­gung nur mit sieben Prozent Umsatz­steu­er belangt. Deshalb sei nicht einzu­se­hen, weshalb sie nicht über Garten­cen­ter, Blumen­lä­den und Gärtne­rei­en verkauft werden dürften. Die Hygie­ne­maß­nah­men seien dort auch viel leich­ter umzuset­zen als im «übervol­len» Lebensmitteleinzelhandel.

Eine grün-schwarz geführ­te Landes­re­gie­rung müsse sich zum Vorrei­ter der Öffnung der Betrie­be machen, meinte Biller. Statt­des­sen zeigten Bundes­län­der wie Nieder­sach­sen und Schles­wig-Holstein, wo es lang gehe, und hätten den Blumen­han­del geöff­net oder dies ab 1. März beschlossen.

Laut dem Verband hat Baden-Württem­berg mit 4600 die im Länder­ver­gleich zweit­höchs­te Zahl an Garten­bau­be­trie­ben. Nur Nordrhein-Westfa­len habe mehr. Dort würden aber große Mengen für andere Regio­nen produ­ziert. Die Branche im Südwes­ten belie­fe­re vor allem die heimi­sche Bevöl­ke­rung mit Produk­ten, die hohen Pflan­zen­schutz­vor­ga­ben und Sozial­stan­dards genüg­ten und kurze Liefer­we­ge hätten. Ihren Umsatz im Südwes­ten bezif­fert der Verband mit 1,2 Milli­ar­den Euro im vergan­ge­nen Jahr.