TUTTLINGEN — In bewähr­ter Zusam­men­ar­beit haben die beruf­li­chen Schulen Tuttlin­gen gemein­sam mit den Präven­ti­ons­mit­ar­bei­tern der Polizei Tuttlin­gen die jährli­chen Verkehrs­ta­ge durchgeführt.

Zwei Wochen lang hatten Schüle­rin­nen und Schüler der Ferdi­nand-von-Stein­beis-Schule und der Fritz-Erler-Schule die Gelegen­heit, sich mit der Gefahr durch das Autofah­ren ausein­an­der­zu­set­zen. Dass das (Mit-)fahren im Auto eine Lebens­ent­schei­dung sein kann, beleg­ten die Referen­ten mit zahlrei­chen Beispie­len von Unfäl­len der letzten Zeit, die sich im Kreis Tuttlin­gen mit zum Teil tödli­chen Folgen ereig­net hatten.

Sie zeigten auf, dass ein Großteil der Unfäl­le in der Nacht von Freitag auf Samstag bzw. Samstag auf Sonntag auf Hin- oder Rückfahrt von Club oder Disco gesche­hen und überdurch­schnitt­lich häufig von jungen Fahran­fän­gern zwischen 18 und 21 Jahren verur­sacht werden. Und leider gilt immer noch, dass Alkohol, der mangeln­de techni­sche Zustand des Autos wie abgefah­re­ne Reifen sowie die Unerfah­ren­heit des Fahrers häufigs­te Unfall­ur­sa­chen sind.

Grund genug für die Polizis­ten, die Gelegen­heit beim Schop­fe zu packen und den jungen Zuhörern deutlich das richti­ge Verhal­ten als Fahrer oder Mitfah­rer ans Herz zu legen. Beispiels­wei­se legten sie den Beifah­rern nahe, nicht zu einem alkoho­li­sier­ten Fahrzeug­füh­rer ins Auto zu sitzen und wenn möglich, diesen davon zu überzeu­gen, dass er nicht mehr fahrtüch­tig ist.

Die Gäste hatten auch wieder einige prakti­sche Möglich­kei­ten mitge­bracht, um den Schülern die Theorie lebens­nah zu verdeut­li­chen, z.B. die Alkohol­bril­le, die dem Träger „vor Augen führt“, wie sich das Sicht­feld verän­dert, wenn der Fahrer nicht mehr ganz nüchtern ist. Am anschau­lichs­ten war aller­dings der Fahrsi­mu­la­tor, in dem die jungen Fahran­fän­ger eine Alkohol­fahrt simulie­ren konnten, auf der sie mit der einen oder anderen unvor­her­ge­se­he­nen Risiko­si­tua­ti­on konfron­tiert wurden. Fast alle, die den Simula­tor bestie­gen hatten, kamen mit Unfall und ziemlich nachdenk­li­cher Miene einige Minuten später wieder heraus.

Neu war auch der Überschlag­si­mu­la­tor und der Gurtschlit­ten, die die Schüle­rin­nen und Schüler testen konnten. Präzi­se wurden die Schüle­rin­nen und Schüler darin trainiert, nach einem Unfall mit Überschlag so aus dem Auto zu steigen, dass – wie es laut Referen­ten meistens passiert – nicht die schwers­ten Verlet­zun­gen erst beim Ausstieg gesche­hen, etwa durch zu frühes Abschnal­len bevor man durch die richti­ge Haltung der Beine den Kopf vor dem Aufprall auf den Fahrzeug­him­mel abgesi­chert hat.

„Mit den bestens organi­sier­ten Verkehrs­er­zie­hungs­wo­chen können an beiden Schulen Hunder­te von Schüle­rin­nen und Schüler für die Gefah­ren im Verkehr­s­all­tag sensi­bi­li­siert werden. Insofern ist diese Veran­stal­tung eine der wichtigs­ten Präven­ti­ons­maß­nah­men beider Schulen“, würdig­ten die Schul­lei­ter Susan­ne Galla (Ferdi­nand-von-Stein­beis- Schule) und Rainer Leuth­ner (Fritz-Erler-Schule) das Engage­ment ihrer beiden Kolle­gen Axel Hauser und Wolfgang Immer.