KÖLN (dpa) — Clinch im Dschun­gel­camp: In der Folge der RTL-Show Dschun­gel­camp ging es am Mittwoch­abend vor allem um Ohrstöp­sel. Ein Drama ungeahn­ten Ausmaßes.

Verrat-Verdacht am Lager­feu­er: Das Schick­sal von zwei kleinen Ohrstöp­seln hat im RTL-Dschun­gel­camp die beiden Schau­spie­le­rin­nen Anousch­ka Renzi (57) und Tina Ruland (55) gegen­ein­an­der aufgebracht.

Beide gerie­ten in der gestern ausge­strahl­ten Folge der Reali­ty-Show heftig anein­an­der, nachdem der Sender die Promis angewie­sen hatte, einen ihrer Luxus­ar­ti­kel abzuge­ben. Für Renzi ging die Sache unvor­teil­haft aus, da sie zwei Ohrstöp­sel mehr als zunächst erhofft loswer­den musste. Und offen­bar hatte sie einen Verdacht, wer ihr den Schla­mas­sel mitein­ge­brockt hatte: «Manta, Manta»-Schauspielerin Ruland.

Ablauf des Dramas

Der etwas klein­tei­li­ge Ablauf des Dramas: Renzi hatte nach der Abgabe-Anord­nung eine Packung ihrer Ohrstöp­sel geopfert. Kurz darauf erschien Ruland an Renzis Camp-Pritsche und fragte: «Anousch­ka, alles klar? Haste alle abgege­ben?». Die Schau­spiel-Kolle­gin bejah­te das mit einem stummen Nicken. Das Problem: So ganz traf das nicht zu. In Renzis abgege­be­ner Packung waren nur vier statt der mitge­brach­ten sechs Stöpsel. Das fiel auf — und Renzi musste wider­wil­lig zwei weite­re nachreichen.

Nun eskalier­te die Situa­ti­on. «Brav, Tina. Hast du gehorcht, ne?», warf sie Ruland an den Kopf. Als diese entgeis­tert schau­te, schob sie andeu­tungs­voll nach: «Komm’, du kommst doch nicht einfach so und fragst mich: Alles abgege­ben?» Den Verdacht, dass Ruland sie mit Hinter­ge­dan­ken aufge­sucht hatte, bekräf­tig­te sie anschlie­ßend vor den Kameras: «Die würde nie von selbst die Treppe hochkom­men, um mich zu fragen, wie es mir geht», sagte Renzi. «Erzählt mir keinen Kack.»

Ruland vertei­digt sich

Ruland wies den mitschwin­gen­den Verrat-Vorwurf weit von sich. Sie sei einfach nur «als netter Mensch» und «empathisch» zu Renzi gegan­gen. Und RTL wisse ja auch von allei­ne, wie viele Ohrstöp­sel im Gepäck der Promis gewesen seien. Bis zum Schluss blieb Ruland in der Sache unver­söhn­lich. «Du hast mich vor versam­mel­ter Mannschaft der Denun­zia­ti­on bezich­tigt», warf sie Renzi vor, als diese einen zaghaf­ten Entschul­di­gungs­ver­such unter­nahm. «Du hast mir unter­stellt vor den anderen, dass ich dich verpetzt habe.»

Der Streit war ein weite­res Kapitel in den Zanke­rei­en, die im Dschun­gel­camp, das in diesem Jahr aus Südafri­ka übertra­gen wird, gerade zu erleben sind. Renzi ist dabei oft mit von der Partie. Kummer scheint ihr das aber nicht zu berei­ten. «Ich weiß, dass die mich alle ziemlich schei­ße finden», erklär­te sie am Mittwoch. «Aber ich sie auch. Dadurch ist das nicht so schlimm.»

RTL begrün­de­te die Konfis­zie­rung der Luxus-Artikel übrigens mit der hohen Zahl von 85 Regel­ver­stö­ßen, die sich die Promis in den vergan­ge­nen Tagen geleis­tet hätten. Mehrfach seien Kandi­da­ten allein im Camp unter­wegs gewesen, hätten Luxus-Artikel unter­ein­an­der getauscht oder tagsüber geschla­fen. Das müsse Konse­quen­zen haben.

Kandi­da­tin verliert Zähne

Mit ganz anderen Proble­men hatte unter­des­sen die öster­rei­chi­sche Reali­ty-Kandi­da­tin Tara Tabitha zu kämpfen. Die 28-Jähri­ge verlor mitten im Dschun­gel einen Teil ihrer Zahnrei­he. «Oh mein Gott, das ist gerade nicht passiert», sagte sie, als das Missge­schick während der abend­li­chen Reini­gung gesche­hen war. Fast verzwei­felt suchte sie auf dem Waldbo­den nach einem heraus­ge­fal­le­nen Veneer — einer Keramik­scha­le, die norma­ler­wei­se auf einem natür­li­chen Zahn aufklebt. Schließ­lich fand sie in der Dunkel­heit das Teilchen.

Unange­nehm war die Sache dennoch, denn erst Stunden später konnten sich Exper­ten um die Wieder­her­stel­lung kümmern. Die Behand­lung fand im sogenann­ten Dschun­gel­te­le­fon statt. Zuvor achte­te Tabitha akribisch darauf, dass niemand einen Blick auf ihren Mund erhasch­te. Anousch­ka Renzi gelang es aller­dings dennoch. Ihre Einschät­zung: Es sehe aus, als habe ein «Haifisch-Baby» seinen «Milch­zahn» verloren.