Wieder nichts. Vettel schafft es nicht in den entschei­den­den Durch­gang. Zwei Tausends­te­kun­den fehlen nur. Der Teamkol­le­ge ist wieder schnel­ler, wenn auch nicht so deutlich. Vorn bestimmt Hamil­ton das Tempo. Verst­ap­pen bringt sich aber vielver­spre­chend in Position.

Der vierma­li­ge Formel-1-Weltmeis­ter verpass­te um die Winzig­keit von zwei Tausends­tel­se­kun­den erneut die Top Ten im Kampf um die besten Start­plät­ze. Vettel kam in der K.o.-Ausscheidung zum Großen Preis von Spani­en nicht über den elften Platz hinaus.

Teamkol­le­ge Charles Leclerc war zumin­dest etwas besser und schaff­te es auf Rang neun. Er sei «noch zu weit weg von einem guten Gefühl», sagte Vettel mit kraft­lo­ser Stimme: «Ich versu­che jedes Mal, den Reset­knopf zu drücken. Mehr kann ich nicht machen.» Es gebe einige Dinge, auf der er einfach keine Antwort finde.

Als einmal mehr unschlag­bar in dieser Saison erwies sich Merce­des. Lewis Hamil­ton bescher­te dem deutschen Werks­renn­stall die sechs­te Pole Positi­on im sechs­ten Rennen. Für den Briten selbst war es die 92. seiner Karrie­re und die vierte in diesem Jahr.

Der sechs­ma­li­ge Champi­on verwies seinen Merce­des-Teamkol­le­gen Valtte­ri Bottas auf den zweiten Rang. Es sei sehr anstren­gend bei den heißen Tempe­ra­tu­ren, schil­der­te Hamil­ton: «Man muss noch mehr auf dem Gaspe­dal wegen der Reifen aufpas­sen. Man muss ständig das Limit suchen.»

Hamil­ton benötig­te auf dem 4,655 Kilome­ter langen Circuit de Barce­lo­na-Catalu­nya 0,059 Sekun­den weniger als Bottas. «Ich wusste, dass es hart werden würde gegen Lewis — so wie immer», konsta­tier­te der Finne: «Es ist etwas nervig.»

Die beiden hatten schon alle drei Trainings­ein­hei­ten mit ihren weiter­hin schwarz lackier­ten Silber­pfei­len dominiert und setzten ihre Dominanz auf der einen schnel­len Runde fort. Ob das künftig so bleibt, wird sich zeigen, wenn vom nächs­ten Grand Prix Ende des Monats an eine bestimm­te Motor­ein­stel­lung — der sogenann­te Party-Mode — verbo­ten sein sollte.

Hinter dem Merce­des-Duo schaff­te es — wie nach den Übungs­run­den erwar­tet — Max Verst­ap­pen im Red Bull. Sechs Tage nach seinem Sieg in Silver­stone von Startrang vier aus, brach­te sich der 22 Jahre alte WM-Verfol­ger erneut in eine vielver­spre­chen­de Ausgangs­la­ge. Bei der Renndi­stanz­ana­ly­se der Trainings­run­den lag er praktisch gleich­auf mit Hamil­ton und Bottas.

30 Punkte Rückstand hat Verst­ap­pen vor dem Grand Prix an diesem Sonntag (15.10 Uhr/Sky und RTL), der aufgrund der großen Hitze auch in Katalo­ni­en wieder zu einem Reifen­va­ban­que­spiel werden könnte. «Das ist das Maximum derzeit für uns, ich bin recht zufrie­den», sagte der Nieder­län­der Verstappen.

Für Vettel zeich­ne­te sich das erneu­te sport­li­che Drama schnell nach der Ankunft in Spani­en ab. Nur beim ersten Freien Training schien ein Fortschritt sicht­bar. Danach der alte Trott, langsa­mer als Leclerc und viel langsa­mer als die, die er einst noch heraus­for­dern konnte.

Im zweiten Quali­fi­ka­ti­ons­ab­schnitt reich­te schon der erste Versuch nicht mit den rot markier­ten, schnells­ten Reifen. Platz elf. 80 Tausends­tel­se­kun­den fehlten da noch auf Platz zehn. Der Hesse unter Zugzwang. Die Strecke füllte sich zum entschei­den­den Versuch, nur die Top Drei verweil­ten in der Box. Vettel versuch­te es von hinten und rette­te sich zunächst auf Platz zehn. Dann aber wurde er noch einen Rang nach hinten gereicht. Zum dritten Mal schied er in diesem Jahr vorzei­tig aus. «Ich glaube nicht, dass man ein Wunder aus der Tüte ziehen kann», sagte Vettel mit Blick auf das Rennen.