BERLIN (dpa/lsw) — Der VfB Fried­richs­ha­fen hat den ersten deutschen Meister­ti­tel seit 2015 im Presti­ge­du­ell mit den BR Volleys verpasst. Am Samstag vergab der Pokal­sie­ger auch die dritte Chance, den notwen­di­gen dritten Sieg zu holen und verlor in Berlin das entschei­den­de fünfte Spiel mit 1:3 (20:25, 25:19, 23:25, 22:25). Die ersten beiden Final­du­el­le hatte die Mannschaft vom Boden­see gewon­nen und sich damit eine hervor­ra­gen­de Ausgangs­po­si­ti­on für den Gewinn der Meister­schaft gesichert, die sie aber nicht ausnutzte.

Vor 8553 Zuschau­ern in der ausver­kauf­ten Max-Schme­ling-Halle beende­te der überra­gen­de Volleys-Außen­an­grei­fer Timothee Carle die Partie mit dem zweiten Match­ball. Es war der zwölf­te Titel­ge­winn für die Berli­ner und der sechs­te in Serie.

Im ersten Durch­gang gingen die Gastge­ber durch einen Block von Samuel Tuia beim 16:15 erstmals überhaupt in Führung. Zwischen­zeit­lich hatten sie schon mit vier Punkten zurück­ge­le­gen (9:13). In der Schluss­pha­se des Satzes setzten sich die Volleys nicht zuletzt dank spekta­ku­lä­rer Aktio­nen von Sergej Grankin und Carle entschei­dend ab.

Doch die Berli­ner hielten ihr Niveau nicht durch­gän­gig. Fried­richs­ha­fen hatte trotz Schwä­chen im Aufschlag kurzzei­tig Vortei­le, nutzte kaltschnäu­zig die sich bieten­den Chancen. Doch nach verlo­re­nem zweiten Satz kämpf­ten sich die Volleys zurück ins Spiel. Beide Mannschaf­ten gingen im dritten Abschnitt emotio­nal zu Werke. Zwei Punkte von Mittel­blo­cker Georg Klein zum 23:22 und 24:23 ebneten den Gastge­bern den Weg zum Satzball, den Carle zum 25:23 nutzte.

Beim Stande von 21:18 im vierten Satz ließ die Hallen­re­gie bereits über Lautspre­cher den Evergreen «Oh, wie ist das schön laufen». Und das Berli­ner Publi­kum geriet in Feier­lau­ne. Alle Gegen­wehr des VfB blieb in dieser Phase nutzlos.