BERLIN (dpa) — Die Katastro­phen­schutz­be­hör­den in vielen Landkrei­sen und Städten sind nach Recher­chen des ARD-Politik­ma­ga­zins «Report Mainz» bisher nicht für einen länge­ren Strom­aus­fall gewapp­net. Das Magazin hatte bundes­weit mehr als 400 Landkrei­se und kreis­freie Städte sowie Berli­ner Bezir­ke im Zeitraum Septem­ber bis Anfang Oktober angefragt, mehr als 200 Kommu­nen nahmen an der Umfra­ge teil.

Auf die Frage: «Gibt es in Ihrer Verwal­tung einen Einsatz­plan Strom­aus­fall, auf den im Notfall alle Betei­lig­ten unmit­tel­bar zugrei­fen könnten?» antwor­te­ten 101 Kommu­nen mit «Nein», wie «Report Mainz» am Diens­tag berich­te­te. Auf die Frage, ob es im Zustän­dig­keits­be­reich des jewei­li­gen Kreises oder der Stadt Notbrun­nen gibt, antwor­ten 78 Kommu­nen mit «Nein».

Gerd Lands­berg, Geschäfts­füh­rer des Deutschen Städte- und Gemein­de­bun­des, sagte dem Magazin: «Eigent­lich müssten die Länder sich auf einen Master­plan für zivilen Katastro­phen­schutz verstän­di­gen.» Dieser müsse gemein­sam mit den Kommu­nen umgesetzt werden. Und man müsse sich «um Hilfe von Seiten des Bundes bemühen».

Bayerns Innen­mi­nis­ter Joachim Herrmann (CSU) steht der Forde­rung der Kommu­nen «sehr aufge­schlos­sen» gegen­über, wie er «Report Mainz» sagte. Aller­dings stoße er «in der Regel dann sehr schnell auf sehr viele Bürger­meis­te­rin­nen und Bürger­meis­ter, die sagen: “Das weiß ich selbst, da brauche ich keine klugen Ratschlä­ge aus Berlin oder München oder woher auch immer.” Das Risiko von größe­ren Strom­aus­fäl­len müsse sehr ernst genom­men werden, mahnte Herrmann.