LOS ANGELES (dpa) — «Im Westen nichts Neues» hat bei den Oscars gleich vier Auszeich­nun­gen gewon­nen. Überholt wurde der deutsche Film bei der Verlei­hung in Holly­wood nur noch von «Every­thing Every­whe­re All at Once».

Die deutsche Litera­tur­ver­fil­mung «Im Westen nichts Neues» hat gleich vier Oscars gewon­nen. Der Film von Regis­seur Edward Berger wurde in der Nacht zum Montag in Los Angeles als bester inter­na­tio­na­ler Film ausge­zeich­net. Preise gab es auch für Kamera, Szenen­bild und Filmmu­sik. Die Auszeich­nung als bester Film verpass­te die Produk­ti­on aller­dings, statt­des­sen wurde «Every­thing Every­whe­re All at Once» ausgezeichnet.

Der Science-Fiction-Action­film von Daniel Kwan und Daniel Schein­ert erzählt von der Betrei­be­rin eines Wasch­sa­lons, die sich durch mehre­re Paral­lel­uni­ver­sen kämpft. Der Film holte insge­samt sieben Auszeich­nun­gen, darun­ter für die beste Regie. Schau­spie­le­rin Michel­le Yeoh gewann den Oscar als beste Hauptdarstellerin.

Schau­spie­ler Brendan Fraser bekam den Oscar als bester Haupt­dar­stel­ler. In «The Whale» von Darren Aronof­sky spielt der 54-Jähri­ge einen stark überge­wich­ti­gen Mann, der sich seiner Teenager-Tochter wieder annähern will.

Deutscher Oscar-Gewin­ner schreibt Filmgeschichte

Mit seinen vier Auszeich­nun­gen geht «Im Westen nichts Neues» in die deutsche Filmge­schich­te ein. Der Film ist erst das vierte Werk aus Deutsch­land, das den Oscar als bester inter­na­tio­na­ler Film holt — nach «Das Leben der Anderen» (2007), «Nirgend­wo in Afrika» (2003) und «Die Blech­trom­mel» (1980). Regis­seur Berger bedank­te sich bei seinem Team und seiner Familie: «Oh Gott, das bedeu­tet uns so viel.»

Sein Film beruht auf dem gleich­na­mi­gen Roman von Erich Maria Remar­que und erzählt vom Grauen des Ersten Weltkriegs. Der Film war insge­samt neun Mal nominiert und das erste deutsche Werk, das auch in der Katego­rie «Bester Film» vorge­schla­gen war.

Der Film «Every­thing Every­whe­re All at Once» war mit insge­samt elf Nominie­run­gen als Favorit ins Rennen gegan­gen und gewann am Ende unter anderem auch für das beste Origi­nal­dreh­buch. Auch zwei weite­re Schau­spiel­prei­se gingen an das Filmteam: Jamie Lee Curtis wurde als beste Neben­dar­stel­le­rin geehrt, Ke Huy Quan als bester Nebendarsteller.

Der Preis für das beste adaptier­te Drehbuch ging an Sarah Polley für «Women Talking». Fürs Masken­bild wurde das Team von «The Whale» ausge­zeich­net, die Auszeich­nung für visuel­le Effek­te ging an das Team von «Avatar: The Way of Water» und der Block­bus­ter «Top Gun: Maverick» wurde für die beste Tonge­stal­tung ausge­zeich­net. Der Oscar für das beste Kostüm­de­sign wurde an Ruth Carter für «Black Panther: Wakan­da Forever» verliehen.

Moderiert von Jimmy Kimmel

Die Verlei­hung der 95. Acade­my Awards wurde von Jimmy Kimmel moderiert, der während des Abends auch auf den Eklat vom vergan­ge­nen Jahr anspiel­te. «Also wir haben stren­ge Richt­li­ni­en», verkün­de­te Kimmel zu Beginn des Abends. Wenn diesmal jemand gewalt­tä­tig werde — bekom­me er den Oscar für den besten Darsteller.

Im vergan­ge­nen Jahr hatte Holly­wood­star Will Smith den Modera­tor Chris Rock wegen eines Gags über seine Frau geohr­feigt und wurde dennoch mit einem der wichtigs­ten Preise ausge­zeich­net, dem Haupt­rol­len­preis für seine Darstel­lung im Drama «King Richard».