OBERSTDORF — Erstmals in ihrer 68-jähri­gen Geschich­te findet die tradi­ti­ons­rei­che Vierschan­zen­tour­nee der Skisprin­ger vor leeren Rängen statt. Am Montag gab auch das Organi­sa­ti­ons­ko­mi­tee beim Auftakt­sprin­gen in Oberst­dorf bekannt, die ursprüng­li­che Planung mit 2.500 Zuschau­ern pro Veran­stal­tungs­tag (28. und 29. Dezem­ber) nicht mehr halten zu können.

„Es tut uns in der Seele weh, aber wir müssen jetzt die Reißlei­ne ziehen und schwe­ren Herzens auf Zuschau­er verzich­ten. Das schmerzt umso mehr, da wir in den vergan­ge­nen Monaten gemein­sam mit dem Deutschen Ski-Verband und den lokalen Gesund­heits­be­hör­den ein tragfä­hi­ges Corona-Konzept erarbei­tet hatten und bis zuletzt zuver­sicht­lich waren“, erklärt Dr. Peter Kruijer, der Vorsit­zen­de des Skiclubs Oberst­dorf und Präsi­dent des Auftakt­sprin­gens in Oberstdorf.

Spätes­tens nach den jüngs­ten Lock-down-Verschär­fun­gen für Bayern mit einem generel­len Zuschau­er­ver­bot für Profi­sport­ver­an­stal­tun­gen bis mindes­tens 20. Dezem­ber, hatte das Organi­sa­ti­ons­ko­mi­tee jetzt keine Chance mehr. „Angesichts der weiter­hin hohen Infek­ti­ons­zah­len in Bayern und der aktuel­len Beschlüs­se der Staats­re­gie­rung müssen wir einfach davon ausge­hen, dass diese Einschrän­kun­gen auch nach Weihnach­ten noch Bestand haben werden. Eine vorzei­ti­ge Anpas­sung ist nicht abseh­bar. Daher fehlt uns komplett die Planungs­si­cher­heit und damit die Grund­la­ge für eine Veran­stal­tung mit Zuschau­ern. Schade, denn wir als Organi­sa­ti­ons­ko­mi­tee haben wirklich alles unter­nom­men, um das Auftakt­sprin­gen mit einer begrenz­ten Zuschau­er­zahl durch­füh­ren zu können“, erklärt Flori­an Stern, der Geschäfts­füh­rer der Skisport- und Veran­stal­tungs GmbH und General­se­kre­tär des Auftakt­sprin­gens in Oberstdorf.

Die Nachfra­ge nach den Tickets im Vorver­kauf war riesig, die 2.500 Karten für den Wettkampf­tag waren inner­halb von einer Stunde weg, auch für die Quali­fi­ka­ti­on waren bereits mehr als 2.000 Karten verkauft. Wie verspro­chen, erhal­ten die Karten­in­ha­ber jetzt eine Rückerstat­tung. „Diese erfolgt automa­tisch über die jewei­li­ge Vorver­kaufs­stel­le. Wir bitten die Skisprung­fans hier um ein wenig Geduld“, so Stern.

Bereits vor Wochen hatten die Tournee­part­ner in Garmisch-Parten­kir­chen, Innsbruck und Bischofs­ho­fen bekannt­ge­ge­ben, ohne Zuschau­er zu planen.

Die Vierschan­zen­tour­nee ist das Veran­stal­tung­s­high­light im Winter­sport mit Rekord­ein­schalt­quo­ten im Fernse­hen und vollen Stadi­en. Zuletzt waren jeweils mehr als 100.000 Zuschau­er in den vier Tournee­sta­di­en vor Ort.