BERLIN (dpa) — Weil die WM im Winter statt­fin­det werden Public Viewings wohl in Innen­räu­men abgehal­ten. Virolo­ge Hendrik Streeck warnt vor mögli­chen Super­spre­a­ding-Events in diesem Zusammenhang.

Der Bonner Virolo­ge Hendrik Streeck blickt zuneh­mend mit Sorge auf die Fernseh-Live-Übertra­gun­gen der Fußball-Weltmeis­ter­schaft aus Katar im kommen­den Winter.

«Dadurch kreieren wir gegebe­nen­falls auch wieder größe­re Ausbrü­che, oder es kann auch zu einem Super­spre­a­ding-Event kommen, und darauf muss man sich vorbe­rei­ten», sagte Streeck dem «Nacht­jour­nal» des Fernseh­sen­ders RTL. Grund dafür sei, dass das Public Viewing aufgrund der ungewöhn­li­chen Jahres­zeit in Innen­räu­men, und nicht wie sonst üblich draußen statt­fin­den wird.

Eine Hilfe könnte dann wieder das Tragen von Schutz­mas­ken sein. «Wir wissen, dass die Maske funktio­niert und dass die Maske einen Schutz gibt», sagte der Leiter des Insti­tuts für Virolo­gie an der Univer­si­tät Bonn. Aber vor allem müsse man die Risiko­grup­pen in den Alten- und Pflege­hei­men besser schüt­zen. Dazu gehören gute Hygie­ne­kon­zep­te, aber auch eine vierte Impfung für die Risiko­grup­pen. Jünge­re bräuch­ten diese im Moment aber nicht, für sie reiche eine Dreifach-Impfung.

Die Corona-Zahlen steigen in Deutsch­land derzeit wieder rasant. Verant­wort­lich dafür ist unter anderem eine neue Omikron-Varian­te. «BA.5 hat eine erhöh­te Immun­flucht», sagte Streeck. «Geimpf­te können sich wieder infizie­ren, weil das Immun­sys­tem die Varian­te nicht mehr ganz so gut erken­nen kann. Zusätz­lich ist sie auch etwas stärker anste­ckend.» Auf den anste­hen­den Herbst und Winter müssen man sich deswe­gen schon jetzt sehr gut vorbereiten.