SIGMARINGEN — Unter dem Titel „Viele Fürsten und wenig Demokra­ten: Denkma­le, Straßen­na­men und Ehren­bür­ger. An wen erinnert die Stadt Sigma­rin­gen?“ laden Diplo­m­ar­chi­va­rin Birgit Meyen­burg und Kreis­ar­chi­var Dr. Edwin Ernst Weber am kommen­den Mittwoch, 19. Mai 2021, in der Online-Reihe „Kultu­rel­le Seelsor­ge in Corona-Zeiten“ des Kreis­kul­tur­fo­rums und von Partnern aus der christ­li­chen Erwach­se­nen­bil­dung Sigma­rin­gen zu einer virtu­el­len Stadt­füh­rung zur Erinne­rungs­kul­tur der Kreis­stadt ein. 

Die Führung wird am 19. Mai, 19 Uhr, freige­schal­tet und kann dann auch in der Folge über die Rubrik „Kultu­rel­le Seelsor­ge“ auf der Start­sei­te der Landkreis-Homepage: https://www.landkreis-sigmaringen.de/de/Kultur-Freizeit/Kulturelle-Seelsorge-in-Corona-Zeiten oder direkt über den link https://youtu.be/NkUn4usio9s aufge­ru­fen werden.

Unter den Städten und Dörfern des Landkrei­ses Sigma­rin­gen zeich­net sich die ehema­li­ge Residenz- und Landes­haupt­stadt Sigma­rin­gen durch eine beson­de­re Erinne­rungs­kul­tur aus: Die wichtigs­ten Straßen der Kernstadt sind nach Angehö­ri­gen des Fürsten­hau­ses Hohen­zol­lern benannt, die zentra­len Plätze der Stadt sind mit Fürsten­denk­ma­len meubliert, und auch unter den städti­schen Ehren­bür­gern finden sich mehre­re Mitglie­der des Adelsgeschlechtes. 

Die mit Ortsauf­nah­men von Reiner Löbe und histo­ri­schen Ansich­ten aus den Fürst­lich Hohen­zol­lern­schen Sammlun­gen sowie dem Kreis­ar­chiv illus­trier­te virtu­el­le Stadt­füh­rung beleuch­tet die Hinter­grün­de für diese starke Ausrich­tung der städti­schen Erinne­rungs­kul­tur auf das Fürsten­haus und stellt in kurzen Portraits die histo­ri­schen Persön­lich­kei­ten vor. Gleich­falls angespro­chen werden die bürger­li­chen Straßen- und Denkmals­pa­tro­ne und Ehren­bür­ger, die Konflik­te zwischen Fürsten­haus und republi­ka­ni­schem Staat um Ehren­bür­ger­ver­lei­hun­gen in den 1920er Jahren sowie der schwie­ri­ge Umgang mit den Demokra­ten der Revolu­ti­on 1848/49 in der kommu­na­len Erinne­rung. Nicht verschwie­gen wird schließ­lich auch die Benen­nung wichti­ger Straßen und die Verga­be von Ehren­bür­ger­wür­den an NS-Großen, darun­ter Hitler und Göring, in der Zeit der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Gewalt- und Unrechtsherrschaft.