BAD SAULGAU — Nach zwei Jahren Pause veran­stal­te­te die Volks­bank Bad Saulgau wieder ein Mitglie­der­fo­rum. Dieses fand für die Mitglie­der an einem außer­ge­wöhn­li­chen Ort in Sigma­rin­gen statt: Nämlich unter dem Zirkus­zelt des Erzbi­schöf­li­chen Kinder­hei­mes Haus Nazareth. 

„Für uns geht die Sicher­heit und Gesund­heit vor und mit dem Zirkus­zelt haben wir einen guten Kompro­miss gefun­den. Denn wir sind halb drin und halb draußen.“ Mit diesen Worten begrüß­te Vorstands­mit-glied Klaus Remen­sper­ger die knapp 300 Mitglie­der der Volks­bank Bad Saulgau. Direk­tor Peter Baumeis­ter vom Haus Nazareth beton­te die seit Jahren bestehen­de enge Zusam-menar­beit mit der Volks­bank Bad Saulgau. Erst im letzten Jahr hätte das Kinder­heim über das VR-Gewinn­Spa­ren einen 9‑Sitzer erhal­ten. „Deswe­gen freuen wir uns, dass ihr hier seid und wir uns bei euch auf diese Art und Weise ein wenig revan­chie­ren können“, beton­te Peter Baumeis­ter und leite über zu einem ersten Höhepunkt des Abends, zu einem kur-zen Auftritt des Zirkus Nazarel­li. Neben Trampo­lin­akro­ba­tik lachte das Publi­kum mit und über einen kleinen Clown und auch zwei junge Trapez­künst­le­rin­nen schwan­gen sich durch die Lüfte. „Viele unserer Kinder stehen nicht auf der Sonnen-seite des Lebens. Sie können gar nicht ermes­sen, wie viel Wertschät­zung den Kindern Ihr Applaus bedeu­tet“, bedank­te sich Peter Baumeis­ter bei den Mitgliedern. 

Vor dem Auftritt von Uli Böttcher erhiel­ten die Mitglie­der der Genos­sen­schafts­bank aktuel­le Infor­ma­tio­nen zur Bank. In einer kurzwei­li­gen Inter­view­run­de wurde unter anderem die aktuel­le wirtschaft­li­che Lage beleuch­tet. Regio­nal­lei­ter Frank Oßwald schil­der­te die Situa­ti­on aus Sicht der Unter­neh­men. So hätten auch in der Region die Firmen mit Liefer­eng­päs­sen zu kämpfen. „Was uns aber zuver­sicht­lich stimmt: Viele der aufge­scho­be­nen Inves­ti­tio­nen werden vermut­lich trotz­dem nachge­holt.“ Proku­rist und Bereichs­lei­ter Daniel Teufel ging in seinen Ausfüh­run­gen auf die Situa­tio­nen der Privat­kun­den ein. Zwar sei durch die Europäi­sche Zentral­bank die Zins-wende einge­läu­tet worden, aber es bleibe auf abseh­ba­re Zeit schwie­rig mit dem Gutha­ben­zins die Infla­ti­on auszu­glei­chen. „Deshalb: Wertpa­pie­re müssen bei einer soliden Vermö­gens-anlage immer dabei sein“, so Daniel Teufel. Auf der anderen Seite sind inner­halb eines Jahres die Kredit­zin­sen stark ge-stiegen. Zentral sei deshalb in den Beratungs­ge­sprä­chen eine solide Finan­zie­rung zu entwi­ckeln, die auch langfris­tig Be-stand hat. „Wir stehen hier zu unserer beson­de­ren genos­sen-schaft­li­chen Verant­wor­tung gegen­über unseren Mitglie­dern und Kunden“, so Daniel Teufel.

Dann folgte der Auftritt von Uli Böttcher und Auszü­gen aus seinem Programm „Ich bin viele“. So stand an diesem Abend Uli Böttcher nicht allei­ne auf der Bühne. Er brach­te viele seiner Persön­lich­kei­ten mit. „Wenn sie feststel­len, dass Ihnen das eine oder andere bekannt vorkommt, dann nicht wun-dern: Die meisten dieser inneren Persön­lich­kei­ten haben Sie auch“, warnte Uli Böttcher das Publi­kum. Wie zum Beispiel den inneren Pädago­gen. Der taucht bei Uli Böttcher immer dann auf, wenn die Tochter den neuen Freund mit nach Hau-se bringt und dieser auf die Frage des Vaters, wie er sich denn die Zukunft mal vorstel­le, erstmal mit einem „Chill mal, Alter“ kontert. Im Laufe des Abends strei­tet sich sein innerer Buchhal­ter mit dem Anarchis­ten oder sein chaoti­sches mit seinem pedan­ti­schen Wesen. Wer da immer die Oberhand behält, das kommt auf die Situa­ti­on an. „Es gibt aber einen, der gewinnt immer. Das ist der Faulpelz.“ Immer wieder auf´s Neue begeis­ter­te Uli Böttcher die Mitglie­der der Volks­bank Bad Saulgau mit seinen vielen Persön­lich­kei­ten, schlüpf­te durch Gestik, Mimik und seinem pointier­ten Vortrag in neue Rollen. So wurde auch seine innere hyste­ri­sche Tussi mit lautstar­kem Beifall bedacht, die mit dem inneren Macho einen Reifen­wech­sel auf der Autobahn ausfocht. Daraus resul­tier­te dann am Ende die Erkennt­nis von Uli Böttcher für ein glück­li­ches Leben: „Freu dich auf die nächs­te Panne, denn sie kommt ohnehin“. Vorstands­mit­glied Klaus Re-mensper­ger verab­schie­de­te den Kabaret­tis­ten mit einem Geschenk­korb, gefüllt mit regio­na­len Produk­ten aus dem Geschäfts­ge­biet der Volks­bank Bad Saulgau. Anschlie­ßend lud er die Mitglie­der noch zu einem kleinen Imbiss und gu-ten Gesprä­chen unters Zirkus­zelt ein.