WOLFEGG — Am 5. und 6. November von 10–17 Uhr erhalten die Besucher und Besucherinnen im Bauernhaus-Museum in Wolfegg Einblick in die Hintergründe der Schlachtfeste, wie sie auf Bauernhöfen in Oberschwaben einst üblich waren.
Zum einen zeigt und erklärt Metzgermeister Nonnenmacher aus Bergatreute, wie Schweine zerlegt wurden und wie die Fleischverarbeitung stattfand. Zum anderen kann in der gemütlichen Zehntscheuer bei Metzelsuppe, Schlachtplatte und dem Musikverein Molpertshaus gemeinsam das Schlachtfest gefeiert werden.
Vom Ursprung des Schlachtens
Zweimal im Jahr – traditionellerweise an Lichtmess im Februar und Martini im November – gab es mit den Schlachtfesten auf den Höfen vielfachen Grund zur Freude: Der vermögende Bauer schlachtete seine Sau. Familie, Knechte und Mägde hatten zu essen und die Obrigkeit wurde mit dem Filetstückchen gut gestimmt. Wo früher die pure (Über-)Lebensfreude überwog, ist das Schlachten heute oft negativ besetzt oder gar ganz aus dem Alltag verbannt. Die industrielle Verarbeitung von Tieren entfremdete den Menschen vielfach den Bezug zum tierischen Ursprung: Das Schweinekotelett wird nicht mehr selbst vorbereitet, sondern liegt abgepackt im Kühlregal, Schlachthöfe sind fernab der Menschen und hochtechnisierte Anlagen übernehmen oftmals die Arbeit des ehemals sehr handwerklichen Metzgerberufs. Heute erinnert man sich zunehmend der „Guten alten Zeit“, kauft in Gemeinschaft oder mit Freunden ein Schwein und schlachtet mal wieder, meist mit dem Hintergedanken ein schönes Schlachtfest zu erleben.
Programm im Museum
Wer die Arbeit, aber auch das Feiern beim Schlachtfest erleben möchte, sollte im Bauernhaus-Museum mit dabei sein: Am Samstag, den 5. November ab 13 Uhr und am Sonntag, den 6. November um 11 Uhr und um 13 Uhr wird vom Landmetzger Erhard Nonnenmacher aus Bergatreute gezeigt, wie auf traditionelle Weise eine Schlachtung auf einem Bauernhof abläuft. Verborgen vor den Besuchenden schlachtet der Metzgermeister die Schweine unter Aufsicht eines Tierarztes. Anschließend kann man den weiteren Schlachtvorgang in seinen Details miterleben: Der Hausmetzger brüht die Schweine und nimmt sie aus. Dann erfolgen die Fleischbeschau und die Zerlegung des Tieres. Gleich vor Ort verarbeitet der Metzger das Fleisch zu deftigen Wurstspezialitäten wie Schwartenmagen. Und auch das gehörte dazu: War ein Schwein getötet, ausgeblutet und abgebrüht, verdienten sich die Metzger einen Schnaps dafür. Brennmeisterin Annette Schierhorn öffnet am Sonntag von 10.30 – 15.30 Uhr die Tore zur Museumsbrennerei und erklärt ihr Handwerk. An beiden Veranstaltungstagen werden regionale Wurstwaren angeboten.
Feiern bei der Metzelsuppe
So wie es auch früher nach einem Schlachttag üblich war, können die Museumsbesucher bei Metzelsuppe, Schlachtplatte und Musik gemeinsam feiern (Samstag 12 – 17 Uhr, Sonntag 11 – 17 Uhr). In der Zehntscheuer gibt es Kesselfleisch, Blut‑, Leberwürste und Sauerkraut, in der Museumsküche kochen die Landfrauen die traditionelle Leberknödelsuppe. Am Sonntagnachmittag gibt es außerdem Kaffee und Kuchen. Der Eintritt in die Zehntscheuer ist frei.
Abgerundet wird die Hausschlachtung durch ein Mitmachprogramm für Kinder, u.a. dürfen die Kinder Holzschweinchen in der Holzwerkstatt herstellen.
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Museumssaison 2022 bis 11. November
01.10.–11.11.: Di bis So, 10–17 Uhr
Sonderöffnung zum Wolfegger Adventsmarkt
Freitag, 09. Dezember, 16- 20 Uhr, Samstag, 10. Dezember, 11- 20 Uhr,
Sonntag, 11. Dezember, 11- 18 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 6 € I Senior/innen: 5 € I Kinder 0– 5 Jahre: frei I Kinder — Jugendliche 6–18 Jahre: 2,50 € I Ermäßigt: 2,50 € I Familien-Tageskarte: 13 € I Teil-Familien-Tageskarte: 7 €
Adresse: Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben Wolfegg I Vogter Str. 4 I 88364 Wolfegg I 07527 9550–0 I info@bauernhaus-museum.de