STUTTGART (dpa/lsw) — Die meisten Kinder sind bei der Corona-Impfkam­pa­gne bislang außen vor. Für alle unter 12 Jahren gibt es noch keinen zugelas­se­nen Impfstoff. Da sich dies bald ändern könnte, laufen nun erste Vorbereitungen.

In Baden-Württem­berg laufen erste Vorbe­rei­tun­gen für Corona-Impfun­gen von Kindern. Das Land sei dazu bereits im Gespräch mit den relevan­ten Akteu­ren, teilte ein Sprecher des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums in Stutt­gart mit. Die Landes­re­gie­rung rechnet demnach derzeit damit, dass in der zweiten Dezem­ber­hälf­te die ersten Impfun­gen angebo­ten werden sollen.

Die Nachfra­ge nach Corona-Impfun­gen für Kinder sei schwer einzu­schät­zen, hieß es. Das Minis­te­ri­um bekom­me sowohl Anfra­gen von Eltern, sie sich für eine Impfung auch ohne europäi­sche Zulas­sung aussprä­chen, als auch viele Beschwer­den und Ableh­nung gegen­über einer Impfung für Kinder.

Nach Angaben des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums gibt es im Südwes­ten etwa 1120 Kinder­ärz­te in der ambulan­ten Versor­gung, davon seien etwa 120 an Klini­ken tätig. Inwie­weit sich die Kinder­arzt­pra­xen an der Impfkam­pa­gne betei­li­gen, soll nun geklärt werden. Zudem prüfe man, ob Kinder auch die mobilen Angebo­te der Impfteams in Anspruch nehmen können.

Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn hatte zuletzt gesagt, er rechne zum Ende der vierten Novem­ber­wo­che mit einer Zulas­sungs­ent­schei­dung für einen Corona-Impfstoff für Kinder und mit ersten Auslie­fe­run­gen kurz vor Weihnach­ten. Da es sich beim Kinder-Impfstoff um eine gerin­ge­re Dosie­rung hande­le, müssten von Biontech/Pfizer erst andere Fläsch­chen produ­ziert und gelie­fert werden, sagte der CDU-Politi­ker am Freitag in Berlin. Der geschäfts­füh­ren­de Minis­ter verwies auch darauf, dass nach einer Zulas­sung auch ohne Empfeh­lung der Ständi­gen Impfkom­mis­si­on (Stiko) allen 5- bis 11-Jähri­gen die Impfung ermög­licht werden solle. Bislang sind in der EU keine Corona-Impfstof­fe zugelas­sen, mit denen Kinder jünger als 12 Jahre geimpft werden dürfen.