WEINGARTEN — Der Blutfrei­tag steht auch in diesem Jahr unwei­ger­lich unter den Vorzei­chen der Corona-Pande­mie. Welche konkre­ten Regelun­gen für den 14. Mai 2021 sowie den Vortag gelten, hängt vom jewei­li­gen Inzidenz­wert ab. Die derzei­ti­gen Pläne sehen am Abend von Chris­ti Himmel­fahrt die Festpre­digt mit Bischof Gebhard Fürst sowie eine statio­nä­re Lichter­fei­er auf dem Basili­ka­vor­platz für eine begrenz­te Anzahl an Fußpil­ge­rin­nen und ‑pilgern vor. Tags darauf sollen – unter Voraus­set­zung eines Inzidenz­wer­tes von unter 100 — bei einem sehr reduzier­ten Blutritt je zwei Blutrei­ter die etwa 100 Reiter­grup­pen symbo­lisch vertre­ten. Für beide Tage sind Livestreams in Vorbereitung. 

Zum tradi­tio­nel­len Gruppen­füh­rer­tref­fen am gestri­gen Oster­mon­tag versam­mel­ten sich die Delegier­ten der Blutrei­ter­grup­pen nicht wie gewohnt im Kultur- und Kongress­zen­trum, sondern ausschließ­lich zum Gottes­dienst in der Basili­ka. Die Kirchen­ge­mein­de St. Martin, die Blutfrei­tags­ge­mein­schaft und die Festord­ner erläu­ter­ten ihnen dort nach Abspra­che mit der Stadt und den zustän­di­gen Behör­den die aktuel­len Pläne für das diesjäh­ri­ge erneut reduzier­te Weingar­te­ner Hochfest.

Sie kündig­ten ihnen auch Vorschlä­ge für Gottes­diens­te oder andere Gebets­zei­ten am frühen Morgen des Blutfrei­tags vor Ort in den einzel­nen Kirchen­ge­mein­den an. So könne trotz räumli­cher Distanz eine innere Verbun­den­heit mit dem Blutritt entste­hen. Die Rückkehr der Blutre­li­quie von der kleinen Reiter­pro­zes­si­on in Weingar­ten und das Ponti­fi­kal­amt mit Festgast Bischof Fürst in der geschlos­se­nen Basili­ka sollen live ins Inter­net übertra­gen werden.

Schwe­ren Herzens bitten die Verant­wort­li­chen die Pilge­rin­nen und Pilger sowie die einhei­mi­sche Bevöl­ke­rung darum, am Blutfrei­tag vormit­tags nicht auf den Martins­berg zu kommen und statt­des­sen das digita­le Angebot zu nutzen. Am Nachmit­tag können sich Gläubi­ge in der Basili­ka mit der Blutre­li­quie segnen lassen. Die Verant­wort­li­chen bedau­ern sehr, dass auch dieses Jahr die Musik­ka­pel­len und die Quartier­ge­be­rin­nen und ‑geber nicht zum Zug kommen.

Für die Feier­lich­kei­ten am Abend von Chris­ti Himmel­fahrt, die ebenfalls per Livestream ins Inter­net übertra­gen werden, ist eine vorhe­ri­ge Anmel­dung mit Regis­trie­rung der Kontakt­da­ten vorge­se­hen. Danach soll die Basili­ka in der Nacht auf Blutfrei­tag wie gewohnt für das priva­te und gemein­sa­me Gebet unter Einhal­tung der Hygie­ne­vor­schrif­ten geöff­net bleiben. 

Nach der Zulas­sung von Minis­tran­tin­nen vor 20 Jahren sind 2021 erstmals seit Bestehen der Reiter­pro­zes­si­on auch weibli­che Blutrei­te­rin­nen offizi­ell möglich. Ob die über 100 Gruppen als symbo­li­sche Vertre­ter konkret Frauen nach Weingar­ten schicken, bleibt ihnen überlas­sen. Die Kleider­ord­nung wurde jeden­falls für beide Geschlech­ter einheit­lich mit schwar­zem Gehrock oder Frack sowie weißer Bluse oder weißem Hemd angepasst. 

Es bleibt zu hoffen, dass die Coronalage die skizzier­ten Pläne zulässt.