BIBIONE (dpa) — Touris­ten fliehen vom Strand ins Meer, als ein Feuer ausge­bro­chen war. Die Küsten­wa­che rette­te sie. Feuer­weh­ren kämpfen gegen die Flammen. Südlich von Bordeaux keimt Hoffnung.

Mehre­re Touris­ten sind im nordita­lie­ni­schen Adria-Badeort Bibio­ne wegen eines Waldbran­des ins Meer geflo­hen und wurden dort von der Küsten­wa­che gerettet.

Kampf gegen die Flammen

Der Brand in der bei deutschen Urlau­bern belieb­ten Gegend brach laut Medien­be­rich­ten am Freitag­nach­mit­tag aus. Ob Deutsche unter den Geret­te­ten seien, konnte die Küsten­wa­che am Samstag auf Nachfra­ge zunächst nicht bestä­ti­gen. Mehre­re Feuer­weh­ren und auch ein Lösch­hub­schrau­ber kämpf­ten gegen die Flammen an der Grenze zwischen den Regio­nen Veneti­en und Friaul-Julisch Veneti­en. Am Samstag lief der Einsatz weiter.

Auf Videos war zu sehen, wie sich die Feuer an den Bäumen hoch fraßen und dichter Qualm in den Himmel stieg, der noch aus kilome­ter­wei­ter Entfer­nung zu sehen war. «Wir hoffen, dass es nicht in den kommen­den Stunden wider­ru­fen wird, aber es sollte keine Vermiss­ten geben», sagte der stell­ver­tre­ten­de Bürger­meis­ter von San Miche­le al Taglia­men­to, Pierlui­gi Grosse­to, der Nachrich­ten­agen­tur Ansa. Die Polizei ermitt­le zur Brand­ur­sa­che. Wegen der Dürre ist es laut Grosse­to möglich, dass sich die Flammen selbst entzün­de­ten. Vier Feuer­her­de hätten die Einsatz­kräf­te bekämpft.

Im Zusam­men­hang mit der extre­men Dürre kämpfen derzeit in Itali­en landes­weit Feuer­weh­ren gegen Wald- und Busch­brän­de. In der Kommu­ne Gereut (Frassi­lon­go) im nordita­lie­ni­schen Trenti­no rückten am Freitag 90 Feuer­wehr­leu­te, zwei Hubschrau­ber und zwei Lösch­flug­zeu­ge wegen eines Waldbran­des in einem Gebiet von rund 70 Hektar aus. Am Samstag wurden die Lösch­ar­bei­ten fortge­setzt. Der Zivil­schutz mahnte, sich dem Gebiet nicht zu nähern. Das Wander- und Skige­biet liegt östlich von Trient.

Auch in der Toska­na musste die Feuer­wehr von Lucca am Freitag in einem brennen­den Oliven­hain Brände löschen. Auf Sizili­en und Sardi­ni­en loder­ten ebenfalls Wald- und Busch­brän­de, bei deren Bekämp­fung Lösch­flug­zeu­ge zum Einsatz kamen.

Hoffnung auf Beruhi­gung in Frankreich

An der franzö­si­schen Atlan­tik­küs­te südlich von Bordeaux gibt es nach tagelan­gen Lösch­ar­bei­ten Hoffnung auf eine Beruhi­gung eines der zwei großen Waldbrän­de. Die verbrann­te Fläche bei Teste-de-Buch habe über Nacht nicht zugenom­men, teilte die Präfek­tur der Giron­de am Samstag­mor­gen mit. Das Feuer sei aber noch nicht unter Kontrol­le und das Risiko hoch, dass es wieder aufflam­me. Der Bürger­meis­ter des Orts, Patrick Davet, sagte dem franzö­si­schen Sender France Info: «Die Situa­ti­on ist besorg­nis­er­re­gend, aber wir haben viel Hoffnung.»

Anders sieht es bei dem zweiten großen Waldbrand in der Gegend aus. Das Feuer bei Landi­ras verbrann­te in der Nacht etwa 1000 weite­re Hektar Land. Die Situa­ti­on bleibe ungüns­tig, Winde bräch­ten das Feuer Richtung Südos­ten. Feuer­wehr­leu­te sind bereits seit Diens­tag im Einsatz, um die beiden großen Waldbrän­de zu löschen. Insge­samt wurden mehr als 9600 Hektar Land zerstört. Mehr als 12.000 Menschen wurden vorsichts­hal­ber aus ihren Wohnun­gen oder von ihrem Ferien­ort in Sicher­heit gebracht.

Waldbrand auf Kreta unter Kontrolle

Der Waldbrand, der seit Freitag auf der Urlaubs­in­sel Kreta südlich der Hafen­stadt Rethym­no tobt, ist am Samstag­mor­gen unter Kontrol­le gebracht worden. Man habe die ganze Nacht über den Kampf gegen die Flammen geführt, teilte die griechi­sche Feuer­wehr mit. Sechs Dörfer seien evaku­iert worden. Obwohl das Feuer nah an die Siedlun­gen heran­kam, seien keine Häuser beschä­digt worden, sagte der Bürger­meis­ter der Gemein­de, Agios Vasili­os, am Samstag dem Sender Skai.

Zuletzt waren in der Region 110 Feuer­wehr­leu­te mit 33 Lösch­zü­gen im Einsatz. Bei Tages­an­bruch nahmen auch fünf Lösch­hub­schrau­ber wieder die Arbeit auf. Proble­ma­tisch waren die stürmi­schen Winde in der Region, die die Flammen stets aufs neue entfach­ten und vorantrieben.