WANGEN — Nach rund vier Wochen ist aus der Fassade des Café Walfisch ein echtes Schmuckstück geworden. In dieser Zeit hat das Team von Maler Werner gemeinsam mit Kirchenmalerin Melanie Maurer der Ansicht neuen Glanz verliehen. Möglich wurde die gründliche Sanierung des Bildes von Jona und dem Walfisch durch die großzügige Spende eines ehemaligen Wangeners und regelmäßigen Besuchers: Wolfgang Czarnecki. Er übernahm rund ein Drittel der Kosten.
Wolfgang Czarnecki, von seinen Freunden gern Seppi genannt, wuchs in der Argensiedlung auf. Mit sechs Jahren zog es die Familie in die Nähe von Köln, doch die Oma blieb in Wangen. So reiste der Bub schon regelmäßig in den Ferien in die alte Heimat. „Ich bin als Kind oft mit der Oma hierhergekommen. Ich wollte immer das schöne Bild an dem Haus sehen“, sagte er.
Als Czarnecki vergangenes Jahr in Wangen war, fotografierte er die Fassade, die mit den Jahren an Farbe und Kontrast verloren und auch die eine oder andere schadhafte Stelle hatte. „Ich habe das Foto der Kölner Dombaumeisterin gezeigt. Sie sagte, ich solle dafür sorgen, dass das Bild erneuert wird. So werde es auch der Nachwelt noch erhalten bleiben“, berichtet er.
Konditormeister Markus Schmid, der in vierter Generation seit 1992 das Café führt, dankte Czarnecki für sein Engagement, aber auch den Handwerkern für ihre Arbeit. Die Figuren auf der Hausfassade und das Bild wurden von Melanie Maurer ausgeführt, die Front sowie die Fenster und ihre Schattierungen vom Team Maler Werner. OB Michael Lang lobte das Gesamtkunstwerk, das durch die Handwerkskunst der Beteiligten erst so möglich geworden sei, dankte dem Spender und verwies auf Martin Schwenger, der als Sanierungsbeauftragter der Stadt die Neugestaltung koordiniert hatte.
Schwenger erläuterte auch den geschichtlichen Hintergrund der Fassadengestaltung. Aus dem Jahr 1793 stammten Schattierungen des Bildes. Wer es letztlich in der heute bekannten Weise gemalt hat, weiß man nicht. Die Bemalungen an der Fassade in den oberen Stockwerken stammen höchstwahrscheinlich von August Braun. Richtig zur Geltung kommen sie durch den von Toni Schönecker 1951 verwendeten hellen Farbanstrich.