STUTTGART (dpa/lsw) — Baden-Württem­bergs Umwelt­mi­nis­te­rin Thekla Walker hält am ehrgei­zi­gen Ziel der grün-schwar­zen Landes­re­gie­rung fest, in den kommen­den Jahren bis zu 1000 Windrä­der auf Staats­wald- und Landes­flä­chen aufzu­stel­len. Ziel sei es, den Staats­wald stärker für den Ausbau zu öffnen und dort bis zu 500 Anlagen zu errich­ten. «Bei der Windkraft haben wir die Möglich­keit, schnell Flächen im Staats­wald auszu­wei­sen und dafür eine Vermark­tungs­of­fen­si­ve zu starten», sagte die Grünen-Politi­ke­rin den «Stutt­gar­ter Nachrich­ten» und der «Stutt­gar­ter Zeitung» (Mittwoch). «Da können wir selbst tätig werden, was wichtig ist.»

Die grün-schwar­ze Landes­re­gie­rung hat in ihrem Koali­ti­ons­pro­gramm beschlos­sen, zwei Prozent der Landes­flä­che für erneu­er­ba­re Energien zur Verfü­gung zu stellen. Dazu müssen die Regio­nal­par­la­men­te aller­dings ihre Flächen­plä­ne überar­bei­ten. Das werde länger dauern, räumte Walker ein: «Klima­schutz geht nicht von heute auf morgen. Aber wir wollen in dieser Legis­la­tur­pe­ri­ode die Flächen bereitstellen.»

Ökostrom aus Wind ist ein zentra­ler Pfeiler der Energie­wen­de. Seit einiger Zeit aber stockt der Ausbau vor allem der Windkraft an Land. Als Haupt­grün­de gelten lange Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren und viele Klagen. Außer­dem müssen Arten­schutz und Windkraft kompli­ziert zusam­men­ge­dacht werden. Im Südwes­ten waren Ende des vergan­ge­nen Jahres 731 Anlagen in Betrieb, das sind gerade mal 12 mehr als 2019. Zum Vergleich: In Nieder­sach­sen drehen sich mehr als 6350 Windräder.