Erneut stockt die Zustel­lung von Briefen und Paketen in Baden-Württem­berg. Die Gewerk­schaft Verdi setzte am Samstag ihren Warnstreik fort. Bestimm­te Berei­che der Brief­zen­tren der Post wurden bereits in der Nacht bestreikt, wie Andre­as Henze, Funktio­när bei Verdi, am Morgen sagte. 

In den Zustell­stütz­punk­ten wurde der Warnstreik laut Gewerk­schaft am Morgen wieder aufge­nom­men. Aufge­ru­fen waren Beschäf­tig­te an den Stand­or­ten in den Regio­nen Mannheim, Rhein-Neckar, Karls­ru­he, Pforz­heim, Bruch­sal, Rastatt, Heilbronn, Mosbach, Bietig­heim-Bissin­gen, Schwä­bisch-Hall, Südba­den, Region Stutt­gart, Schwä­bisch Gmünd, Meßstet­ten, Konstanz, Münsin­gen, St. Georgen, Ulm und Oberschwaben.

Nach Gewerk­schafts­an­ga­ben betei­lig­ten sich über 3500 Beschäf­tig­te am Warnstreik im Südwes­ten. Die Post sprach von rund 2100 Beschäf­tig­ten. Bundes­weit seien laut einer Spreche­rin etwa jede fünfte Paket- und etwa jede zehnte Brief­sen­dung betrof­fen. Entspre­chend könne es zu Verzö­ge­run­gen bei der Abholung und Auslie­fe­rung kommen.

Verdi-Funktio­när Henze sagte: «In den letzten Jahren erhiel­ten die Aktio­nä­re über drei Milli­ar­den Euro, während Tausen­de in der Zustel­lung und den Verteil­zen­tren auf dem Zahnfleisch gehen.» Die Gewerk­schaft Verdi hatte seit Donners­tag zu befris­te­ten Arbeits­nie­der­le­gun­gen aufgerufen.

Die Gewerk­schaft verlangt 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertrags­lauf­zeit von einem Jahr. Das Unter­neh­men lehnt das ab und argumen­tiert, dass Lohnstei­ge­run­gen nicht durch Preis­er­hö­hun­gen weiter­ge­ge­ben werden könnten, weil der Postmarkt in Deutsch­land reguliert sei. Die Verhand­lun­gen gehen am 8. und 9. Febru­ar weiter.