KARLSRUHE (dpa) — Er fühlt sich um ein, zwei Jahre betro­gen — das nimmt Markus Lüpertz Corona ganz beson­ders übel. In diesen finste­ren Zeit fehlt dem Maler vor allem das Gesellschaftliche.

Künst­ler Markus Lüpertz hadert mit den Folgen der Corona-Pande­mie, will sich aber den Spaß am Leben nicht nehmen lassen. «Es sind ein bis zwei Jahre, die mir gestoh­len werden. Ich habe nicht mehr so viel Zeit wie vielleicht ein jünge­rer Mensch. Das nehme ich der Krank­heit echt übel.»

Er selbst fühle sich zwar privi­le­giert. Er sei geimpft, im Kreis seiner Familie und habe ein Haus mit Garten. Aber, so betont er gegen­über der Nachrich­ten­agen­tur dpa: «Mir fehlt die Kommu­ni­ka­ti­on, mir fehlen die Freun­de, mir fehlt das Mitein­an­der, mir fehlt das Gesellschaftliche.»

Am 25. April wird Lüpertz 80 Jahre alt. Auch wenn er seinen Geburts­tag wegen Corona nun nicht groß feiern kann, meint er: «Überle­ben ist entschei­dend genug — und 80 gewor­den zu sein, finde ich auch schon erstaun­lich. Ich hoffe, ich habe noch etliche Jahre, weil ich noch nicht da bin, wo ich sein will und noch nicht das gemacht habe, was ich letzt­lich will.»

Angst vor dem Alter und dem Tod hat er nach eigenem Bekun­den nicht — nur davor, dass alles mal zu Ende ist. Doch es sei müßig, auf den Tod hinzu­le­ben. «Man kann auch vom Tod wegleben.»