WEINGARTEN – Das Integra­ti­ons­zen­trum Weingar­ten ist ein leben­di­ger Ort des Mitein­an­ders und des inter­kul­tu­rel­len Austau­sches. Es bietet Raum für Begeg­nun­gen und Gesprä­che für alle Bürger*innen – unabhän­gig von Herkunft, Religi­on, Geschlecht, Alter, Hautfar­be, körper­li­cher Verfas­sung oder finan­zi­el­lem Status. Norma­ler­wei­se. Während der aktuel­len Corona-Pande­mie und im Zuge der damit verbun­de­nen Verord­nun­gen und Einschrän­kun­gen des öffent­li­chen und sozia­len Lebens können die vielfäl­ti­gen Angebo­te des Integra­ti­ons­zen­trums Weingar­ten – wie beispiels­wei­se der alljähr­li­che von Besucher*innen, ehren­amt­li­chen Unterstützer*innen und Mitarbeiter*innen des Hauses organi­sier­te Advents­ba­zar – derzeit jedoch nur einge­schränkt oder gar nicht statt­fin­den. Um diese Lücke zu schlie­ßen und den Kontakt zu den Famili­en und Perso­nen mit Flucht­er­fah­rung sowie zu den freiwil­lig Engagier­ten und den Nachbar*innen nicht zu verlie­ren, initi­ier­te das Integra­ti­ons­zen­trum Weingar­ten dieses Jahr die Aktion „Wege des Zusam­men­halts – Weihnach­ten mit der Nachbar­schaft“. Mit dem Ziel, den Gemein­schafts­sinn trotz sozia­ler Distanz zu fördern, zu wahren und zu stärken, starte­te das Integra­ti­ons­zen­trum in parti­zi­pa­ti­ver Zusam­men­ar­beit mit Besucher*innen, freiwil­lig Engagier­ten und Anwohner*innen des Hauses dieses Gemein­schafts­pro­jekt. Das Ergeb­nis der Weihnachts­ak­ti­on sind ein inter­kul­tu­rel­ler Märchen­wald im Garten des Integra­ti­ons­zen­trums sowie Advents­post von Kindern aus Weingar­ten für die Stadtgesellschaft.

Ein Wald, viele Geschichten

Im Dezem­ber wurde im Garten des Integra­ti­ons­zen­trums Weingar­ten gestri­chen, gezeich­net, gesägt, gemalt, geschraubt und gewer­kelt. In vielen einzel­nen Schrit­ten und mit vielen helfen­den und kreati­ven Händen ist ein inter­kul­tu­rel­ler Märchen­gar­ten entstan­den. Vorab hatte das Integra­ti­ons­zen­trum Weingar­ten Besucher*innen und freiwil­lig Engagier­te nach ihren Lieblings-Märchen aus aller Welt gefragt. Diese wurden dann in Zusam­men­ar­beit mit den „Figurpat*innen“, dem Kunst­päd­ago­gen Marco Ceroli und Kunst­stu­den­tin­nen der Pädago­gi­schen Hochschu­le Weingar­ten auf Holzplat­ten proji­ziert, ausge­schnit­ten und mit Acryl­far­ben angemalt. Die ferti­gen Kunst­wer­ke bilden gemein­sam mit Tannen, Fichten und leuch­ten­den Sternen einen Märchen­wald, welcher beim Vorbei­lau­fen am Integra­ti­ons­zen­trum Weingar­ten bestaunt werden kann. Schnee­witt­chen, der kleine Muck, Ronja Räuber­toch­ter, Nasre­din Hodscha und Co „erzäh­len“ bis mindes­tens in den Januar hinein ihr ganz eigenes gemein­sa­mes inter­kul­tu­rel­les Märchen im Garten des Integra­ti­ons­zen­trums. „Die Idee ist es, den Wald jedes Jahr in der Advents­zeit aufzu­bau­en und mit weite­ren Figuren aus allen Teilen der Erde zu erwei­tern“, so Tonia Wild, Ansprech­part­ne­rin für inter­kul­tu­rel­les Ehren­amt im Integra­ti­ons­zen­trum Weingar­ten sowie Projektkoordinatorin.

„Ich wünsche dir Glück für immer“

Gleich­zei­tig hat das Integra­ti­ons­zen­trum Weingar­ten Kinder der Stadt Weingar­ten gefragt, was sie ihren Freund*innen, Bekann­ten und Nachbar*innen wünschen. Diese Wünsche haben sie auf Postkar­ten gemalt und geschrie­ben. Hierfür wurden liebe­voll gepack­te Bastel­sets an die Haustü­ren der Kinder gebracht und die ferti­gen Karten wieder einge­sam­melt und in Druck gegeben. Die vielfäl­ti­gen Karten und Wünsche wurden an verschie­de­ne Bürger*innen und Organi­sa­tio­nen der Stadt Weingar­ten verschickt. „Damit das Fürein­an­der-Dasein und das Wohlwol­len trotz sozia­ler Distanz auch in den Wohnzim­mern der Stadt­ge­sell­schaft ankom­men“, begrün­det Tonia Wild die Postkartenaktion.

Demokra­tie leben! – Vielfalt gestalten

Das Projekt „Wege des Zusam­men­halts – Weihnach­ten mit der Nachbar­schaft“ wird im Rahmen des Bundes­pro­gramms Demokra­tie leben! des Bundes­mi­nis­te­ri­ums für Familie, Senio­ren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geför­dert. Ziel des Programms ist es, das Verständ­nis für Demokra­tie, die demokra­ti­sche Bildung, den gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halt, Teilha­be und Mitbe­stim­mung zu stärken, um allen Menschen in Deutsch­land unabhän­gig von unter anderem ihrer Herkunft, ihrer Religi­on oder gesund­heit­li­chen Verfas­sung ein diskri­mi­nie­rungs­frei­es und fried­li­ches Leben zu ermöglichen.