FRIEDRICHSHAFEN — Tradi­tio­nell lädt die Stadt Fried­richs­ha­fen die erfolg­reichs­ten Sport­le­rin­nen und Sport­ler in die Ludwig-Roos-Halle nach Etten­kirch ein, um sie für ihre sport­li­chen Erfol­ge auszu­zeich­nen. Die Pande­mie machte 2020 und jetzt auch 2021 der Sport­ler­eh­rung einen Strich durch die Rechnung und die feier­li­chen Überga­ben der Auszeich­nun­gen können nicht stattfinden.

Die Sport­ler­eh­rung gilt als einer der gesell­schaft­li­chen Höhepunk­te im Termin­ka­len­der der Sport­le­rin­nen und Sport­ler aus dem Spitzen- und dem Breiten­sport. Pande­mie­be­dingt musste die Ehrung 2020, in der die sport­li­chen Erfol­ge aus dem Jahr 2019 gewür­digt werden, und jetzt auch 2021 für die Erfol­ge im Jahr 2020, abgesagt werden. 

„Ich bedaue­re es sehr, dass ich den Sport­le­rin­nen und Sport­lern die Urkun­den und Preise für ihre beson­de­ren Leistun­gen und Erfol­ge nicht persön­lich überge­ben kann. Seit dem Beginn der Corona-Pande­mie sind die verän­der­ten Trainings­um­stän­de für die Sport­le­rin­nen und Sport­ler, aber auch für die Trainer und Betreu­er, eine beson­de­re Heraus­for­de­rung. Dass wir die Ehrung nicht im feier­li­chen Rahmen, sondern per Post machen müssen, ist sehr schade. Wir hoffen, dass wir den Sport­le­rin­nen und Sport­lern im kommen­den Jahr die Preise wieder direkt überge­ben können. Ich gratu­lie­re allen zu Ihren hervor­ra­gen­den Leistun­gen und wünsche Ihnen für 2021 viel Erfolg“, so Oberbür­ger­meis­ter Andre­as Brand
Insge­samt sollten 294 Sport­le­rin­nen und Sport­ler, die in Verei­nen und Schulen aktiv sind, für ihre Erfol­ge in den Jahren 2019 (252 Auszeich­nun­gen) und 2020 (42 Auszeich­nun­gen) geehrt werden. Ausge­zeich­net werden Sport­le­rin­nen und Sport­ler im Schul- und Vereins­sport in verschie­de­nen Alters­grup­pen, Teilneh­men­de bei Württem­ber­gi­schen bis Deutschen Meister­schaf­ten, inter­na­tio­na­len Großver­an­stal­tun­gen, Bundes­li­gen sowie Europa- und Weltmeisterschaften.

Julia Sude: Häfle­rin in der großen Welt des Sports

Für ihre beson­de­ren Erfol­ge im Sport­jahr 2020 erhält Julia Sude eine beson­de­re Ehrung als „Häfle­rin in der großen Welt des Sports“. Mit dem Titel, der zum dritten Mal verge­ben wird, ehrt Fried­richs­ha­fen beson­ders erfolg­rei­che Athle­tin­nen und Athle­ten, deren sport­li­che Grund­la­gen in Fried­richs­ha­fe­ner Sport­ver­ei­nen gelegt wurden.

Julia Sude wurde in Gießen geboren und besuch­te das Graf-Zeppe­lin-Gymna­si­um. Ihre Volley­ball-Karrie­re begann sie in der Damen­mann­schaft des VfB Fried­richs­ha­fen. Ihre weite­ren sport­li­chen Statio­nen waren in der Regio­nal­li­ga in Wilhelms­dorf, in der 2. Liga in Biber­ach sowie in den 1. Ligen in Schaff­hau­sen, in Aadorf (Schweiz) und beim VC Dornbirn (Öster­reich).

Die 33-Jähri­ge ist seit 15 Jahren erfolg­reich im Beach­vol­ley­ball. In all den Jahren sammel­te sie eine Vielzahl von Medail­len bei inter­na­tio­na­len Wettkämp­fen, unter anderem 2006 die Silber­me­dail­le bei der U21-Weltmeis­ter­schaft. Julia Sude ist mehrfa­che Deutsche Meiste­rin und Militär-Weltmeis­te­rin. Auf der World Tour etablier­te sich Sude schnell und gewann die zwei höchst dotier­ten Turnie­re dieser Meister­schaft. Darüber hinaus stand sie über zehn Mal auf dem Sieger­trepp­chen. 2017 lag sie zudem auf dem ersten Platz im World Ranking. 

Mit dem Preis „Häfle­rin in der großen Welt des Sports“ würdigt die Stadt die hervor­ra­gen­den sport­li­chen Leistun­gen Sudes, die in Fried­richs­ha­fen begon­nen haben und wünscht ihr für ihre Zukunft alles Gute.

Jost, Sprin­ger, Becker, Schüle, Vogel­gsang und die Sport­freun­de Abtei­lung Kegeln sind Sport­ler des Jahres 2019

Die Wahl zu den Sport­le­rin­nen und Sport­lern sowie zur Mannschaft des Jahres sind ein fester Bestand­teil der jährli­chen Sport­ler­eh­run­gen. Wie in den Vorjah­ren wählte eine Jury, der Vertre­ter der Sport­re­dak­tio­nen beider Tages­zei­tun­gen, des Stadt­sport­ver­ban­des (SSV) und des Amtes für Bildung, Betreu­ung und Sport angehö­ren, die zu Ehren­den aus. Dabei spielt die Konti­nui­tät über ein ganzes Sport­jahr eine wichti­ge Rolle.

Sport­le­rin des Jahres 2019 wurde Claudia Vogel­gsang vom VfB Fried­richs­ha­fen, Abtei­lung Badmin­ton. Sie hat ein erfolg­rei­ches Jahr hinter sich mit einem ersten und dritten Platz in der Senio­ren-Weltmeis­ter­schaft im Damen-Einzel und im Damen-Doppel. Zudem platzier­te sie sich jeweils auf Rang drei in der Deutschen Senio­ren-Meister­schaft im Damen Einzel und Doppel sowie im Mixed. 

Zum Sport­ler des Jahres 2019 wurde Jürgen Schüle vom VfB Fried­richs­ha­fen, Abtei­lung Kanu gewählt. Seine Liste der ersten Plätze bei der Deutschen Meister­schaft im Einer-Kajak, Zweier-Kajak und im Vierer-Kajak ist lang. Er erreich­te sechs erste Plätze in den verschie­de­nen Klassen der Herren Senio­ren über die Strecken von 200, 500 und 1000 Meter. Drei erste und zwei zweite Plätze errang er bei den European Master Games in unter­schied­li­chen Klassen.

Nachwuchs­sport­le­rin­nen des Jahres wurden Paula Louise Becker und Sarah Sprin­ger im Segeln. Sie starten für den Württem­ber­gi­schen Yacht­club e.V. in der Mannschaft und erreich­ten bei der Jugend-Weltmeis­ter­schaft Platz zwei in der 29er Klasse der Junio­ren U16. Bei den Jugend-Europa­meis­ter­schaf­ten beleg­ten sie Platz vier ebenfalls in der 29er Klasse der Junio­ren U16. 

Ebenfalls aus dem Württem­ber­gi­schen Yacht­club e.V. kommt der Nachwuchs­sport­ler des Jahres 2019. Es ist Leon Jost, der bei den Weltmeis­ter­schaf­ten im Segeln Optimist der Junio­ren Rang 23 beleg­te. Die EM/WM Ausschei­dung im Segeln beende­te er als Siebter.

Zur Mannschaft des Jahres 2019 wurde die 1. Mannschaft der Sport­freun­de FN e.V. im Sport­ke­geln mit Lukas Funk, Celes­ti­no Gutier­rez, Mario Listes, Darko Lotina, Dejan Lotina, Zdrav­ko Lotina, Nicolai Müller, Jörg Schnell und Micha­el Weber gewählt. Sie beleg­ten in der 2. Bundes­li­ga Süd-West im Kegeln den ersten Platz. Zudem wurden sie Württem­ber­gi­sche Pokalsieger. 

2020 wurden aufgrund der wenigen Sport­ver­an­stal­tun­gen und der gerin­gen Nennun­gen keine Jahres-Sonder­eh­run­gen vergeben.