Glühwein, Bratwurst — und Maske? Schon bald sollen die ersten Weihnachtsmärkte öffnen. Mancherorts unter strengen Auflagen. Anderswo fallen die Märkte dem Coronavirus zum Opfer. Ein Überblick.
BERLIN (dpa) — Zwischen geschmückten Hütten schlendern, dick eingemummelt Glühwein schlürfen oder Krippenspiele bewundern — für viele gehört das bunte Treiben auf Weihnachtsmärkten fest zum Advent dazu.
Zum Teil muss darauf in diesem Jahr verzichtet werden. Denn vielerorts lautet die Devise: Einbahnstraßen statt Getümmel, Essen to go statt geselliges Beisammensein und zusätzlich zu Schal und Mütze auch noch eine Maske. Für einige Märkte ist das zu viel — für sie bedeutet Corona 2020 das Aus.
So wurde der weltberühmte Nürnberger Christkindlesmarkt am Montag abgesagt, während sich in Bayern einige andere Städte noch auf die Weihnachtsmarktsaison vorbereiten. Neben München soll etwa der Christkindlesmarkt in Bayreuth stattfinden. Überall gilt jedoch: Budenzauber mit Abstrichen. So gibt es in München, wo der Markt am 23. November starten soll, eine Maskenpflicht an den Ständen. Damit Bummler sich nicht zu nahe kommen, verteilen sich die Buden im Abstand von fünf bis zehn Metern. Alkohol darf nur mit einer Registrierung und nur in Gastronomiebereichen getrunken werden. Viele kleinere Märkte wie in Fürth oder Coburg fallen dagegen aus.
Auch in Nordrhein-Westfalen fallen viele Weihnachtsmärkte der Pandemie zum Opfer. Vor allem Köln trifft es hart, wo die bei den Touristen beliebten Märkte am Dom und in der Altstadt abgesagt wurden. Auch in der Düsseldorfer Innenstadt wird es keinen Weihnachtsmarkt geben, ebenso wenig in Aachen und Duisburg.
Die Menschen in Essen dürfen sich hingegen noch auf ihren traditionellen Weihnachtsmarkt in der Innenstadt freuen — Start soll am 13. November sein. Statt gemütlichem Herumschlendern mit Tasse in der Hand plane man mit «Glühweingärten», berichtete die Essen Marketing Gesellschaft. So soll der Markt sicher und trotzdem besinnlich werden. Eine besondere Detailregelung: An den Ständen muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.
Über eine Maskenpflicht an Ständen müssen sich die Verantwortlichen des Marktes in Leipzig keine Gedanken machen. Denn gastronomische Angebote wie zum Beispiel Glühwein- und Bratwurststände sind hier verboten. Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) sprach von keiner leichten Entscheidung. Aber man wolle die Gesundheit der Bürger schützen. «Und wir wollen, dass sie Weihnachten ihre Familien besuchen können.»
Neben Leipzig soll auch der berühmte Striezelmarkt in Sachsens Hauptstadt Dresden stattfinden. Eine Ausweitung der Fläche und die Entzerrung von Handel und Gastronomie sollen es möglich machen. 40 der 230 Händler sollen vom Altmarkt an die Elbe ziehen, samt Stufenpyramide und historischem Riesenrad.
Auch in Magdeburg, der Hauptstadt des Nachbarlandes Sachsen-Anhalt, laufen die Vorbereitungen bereits. Wie in vielen anderen Städten wurde auch hier die Fläche deutlich erweitert, so dass sich der Weihnachtsmarkt nun durch weitere Teile der Innenstadt zieht.
In Erfurt findet der größte Weihnachtsmarkt Thüringens hingegen ebenso wenig statt wie der beliebte Weihnachtszauber am Berliner Gendarmenmarkt, der jährlich Hunderttausende Besucher anlockt. Die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Risiken seien angesichts steigender Neuinfektionen unkalkulierbar geworden. «Das ist nicht mehr vertretbar», sagte der Veranstalter Helmut Russ, der die Entscheidung «schweren Herzens» ge