HIMMELSTADT (dpa/lby) — Manche Kinder legen ihren Weihnachts­wunsch­zet­tel aufs Fenster­brett, andere schicken ihn dem Christ­kind lieber persön­lich zu. Was drin steht, wissen die ehren­amt­li­chen Christ­kind­hel­fer in Bayerns einzi­gem Weihnachtspostamt.

Weihnach­ten mit Oma und Opa feiern, eine Drohne oder Spiel­zeug­klas­si­ker — die Weihnachts­wün­sche der Kinder sind heuer vielfäl­tig. Bei Bayerns einzi­gem Weihnachts­post­amt finden alle Gehör. Am Advents­sonn­tag öffnet das Postamt im unter­frän­ki­schen Himmel­stadt (Landkreis Main-Spessart) offizi­ell. Ehren­gast soll Bischof Franz Jung sein. Bis zu 80.000 Briefe werden die ehren­amt­li­chen Christ­kind­hel­fer hier bis Weihnach­ten erhal­ten und beantworten.

Schon vor der Advents­zeit sind knapp 4000 Briefe einge­tru­delt. «Corona steht bei vielen Wünschen ganz klar im Vorder­grund», sagt die ehren­amt­li­che Leite­rin des Postam­tes, Rosema­rie Schot­te. Vergan­ge­nes Jahr sei Corona nur verein­zelt Thema gewesen. Der Wunsch, die Maske abzuneh­men, sei aber selten. «Da sind die Kinder offen­bar vernünf­ti­ger als manche Erwach­se­ne», so Schotte.

Zusam­men mit 36 Helfern sortiert und beant­wor­tet Schot­te die Briefe — manche standar­di­siert, andere indivi­du­ell. Denn neben materi­el­len Wünschen aller Art gäbe es auch viele emotio­na­le Briefe, etwa von Eltern krebs­kran­ker Kinder, von Kindern, die gemobbt werden, oder von Kindern, die sich das Ende eines Famili­en­strei­tes wünschen.

Bei den materi­el­len Wünschen wissen manche Kinder ganz genau, was sie wollen: ein Weihnachts­es­sen mit Huhn und Limona­de — gelie­fert am Zweiten Weihnachts­tag zwischen 12 und 14 Uhr, eine Puppe mit Windpo­cken oder eine Handy­hül­le mit Rückga­be­recht, falls sie nicht gefällt.

Alle Antwort­brie­fe erhal­ten eine Weihnachts­brief­mar­ke und einen Sonder­stem­pel. Auch gewöhn­li­che Briefe können im Postamt aufge­ge­ben werden, um den Sonder­stem­pel zu erhal­ten. Per E‑Mail nimmt das Postamt keine Wunsch­zet­tel entgegen.