In dunklen Zeiten soll Weihnach­ten einen Schim­mer der Hoffnung bringen: Die Bischö­fe im Land setzen in der Pande­mie auf Trost durch die Geburt Jesu Christus.

Die Weihnachts­bot­schaf­ten der christ­li­chen Kirchen Baden-Württem­bergs sind in diesem Jahr von der Pande­mie geprägt gewesen. So empfahl Erzbi­schof Stephan Burger den Menschen zum Fest neben dem Corona-Impfstoff auch geist­li­chen Impfstoff. Dieser erwach­se aus der Erkennt­nis der Liebe Gottes, von der man sich trotz Corona, manchen Leids und offener Fragen umfan­gen und leiten lassen solle. «Es ist eine Art geist­li­cher Impfstoff, der uns schon längst zur Verfü­gung steht und uns befähigt zu leben», beton­te der katho­li­sche Bischof.

In diesem Jahr sei es schwer, fröhlich zu feiern, sagte er weiter. In der Pande­mie seien Einsam­keit, Angst und Tod oft ein Thema. Der Fokus müsse sich auf das Geheim­nis, die heili­ge Nacht, richten: Gott lege den Menschen ein Kind ans Herz, seinen Sohn, seine mensch­ge­wor­de­ne Liebe. Burger predig­te im Freibur­ger Münster vor einer coronabe­dingt stark reduzier­ten Gemeinde.

Der Bischof der evange­li­schen Landes­kir­che in Württem­berg, Frank Otfried July, griff die Pande­mie in seiner Predigt ebenfalls auf. «Sie hat tiefe Wunden geschla­gen in Famili­en, die den Tod eines Lieben betrau­ern. Hat Gräben hinein­ge­ris­sen in unsere Gesell­schaft. Bringt tiefe wirtschaft­li­che Sorgen, auch hier bei uns, in Stutt­gart, in Baden-Württemberg.»

Die Geburt von Jesus Chris­tus verbrei­te in dieser dunklen Zeit Zuver­sicht. Mit seiner Ankunft in der Welt sei nicht auf einmal alles Leid wegge­wischt. «Aber es wird möglich, einen Neube­ginn ins Auge zu fassen», sagte er weiter. Weihnach­ten sei ein guter Anlass, sich mit den Menschen zu verbin­den, die in Forschung, Pflege und Bildung arbei­ten, die Lösun­gen suchen, die in Politik und Regie­rung Leitungs­ver­ant­wor­tung überneh­men, die als Musiker Brücken des Friedens bauen.

Aus Sicht des Bischofs der Diöze­se Rottenburg/Stuttgart, Gebhard Fürst, macht die Pande­mie deutlich, wie sehr die Menschen auf Bezie­hun­gen zu anderen angewie­sen sind. «So erfah­ren wir, wovon wir eigent­lich leben: nicht zuerst vom Wohlstand, nicht zuerst von Geld und Besitz, sondern wir leben von zwischen­mensch­li­chen Bezie­hun­gen», sagte der Bischof anläss­lich des Ponti­fi­kal­hoch­amts zu Weihnach­ten im Dom St. Martin in Rottenburg.

Bezie­hungs­lo­sig­keit, Kontakt­sper­re und Einsam­keit, wie wir sie gegen­wär­tig erfah­ren müssen, machten krank. Doch gerade in diese Verlo­ren­heit hinein spreche die Weihnachts­bot­schaft die Menschen an. Der Bischof beton­te, Gott sei da, wenn alle und alles uns verlas­sen hätten.