WEINGARTEN — Bundes­prä­si­dent Frank-Walter Stein­mei­er hat vergan­ge­ne Woche bei seinem dreitä­gi­gen Besuch in Rottweil vier Frauen und vier Männer aus Baden-Württem­berg mit dem Verdienst­or­den der Bundes­re­pu­blik Deutsch­land ausge­zeich­net. Auch ein Weingar­te­ner war unter den zu Ehren­den: Stadt­rat und Ehren­vor­sit­zen­der des Deutschen Roten Kreuzes Weingar­ten, Wolfgang Pfau, wurde für sein langjäh­ri­ges Engage­ment ausge­zeich­net. In seiner Rede würdig­te Stein­mei­er Pfaus jahrzehn­te­lan­ge Verdiens­te um das Gemeinwohl.

Es war ein bewegen­der Tag für Wolfgang Pfau und seine Familie: Bundes­prä­si­dent Frank-Walter Stein­mei­er hat dem Stadt­rat und langjäh­ri­gen Vorsit­zen­den des DRK Weingar­ten am Donners­tag persön­lich das Bundes­ver­dienst­kreuz verlie­hen. Im Beisein von Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann dankte Stein­mei­er dem Weingar­te­ner und sieben weite­ren Persön­lich­kei­ten für ihr außer­ge­wöhn­li­ches Engage­ment, das ein kostba­res Geschenk für die Bundes­re­pu­blik sei. „Denn das ist es doch, was eine Demokra­tie ausmacht: dass Menschen sich betei­li­gen, sich einset­zen, einmi­schen, dass sie nicht nur fragen, was ihr Land für sie tut, sondern dass sie etwas für das Land tun”, sagte das Staatsoberhaupt.

In der offizi­el­len Begrün­dung des Bundes­prä­si­di­al­am­tes heißt es: „Menschen in Not zu helfen, prägt das Wirken von Wolfgang Pfau. Er trat bereits im Alter von 13 Jahren dem Jugend­rot­kreuz bei und kann mittler­wei­le auf über 50 Jahre aktiven Dienst beim Deutschen Roten Kreuz zurück­bli­cken. Auf seine Initia­ti­ve ist der Ortsver­ein Weingar­ten entstan­den, als dessen Gesicht er bis heute gilt. Ein beson­de­res Anlie­gen ist ihm die inter­na­tio­na­le Zusam­men­ar­beit. So rief er vor über 20 Jahren eine Partner­schaft mit dem Italie­ni­schen Roten Kreuz in Mantua ins Leben. Seinem Engage­ment ist es zu verdan­ken, dass tiefe Freund­schaf­ten zwischen den Helfen­den der beiden Städte entstan­den. Nach dem schwe­ren Erdbe­ben in Nordita­li­en 2012 kam er der betrof­fe­nen Region sofort zu Hilfe. Es war für ihn auch eine Selbst­ver­ständ­lich­keit, während der Corona-Pande­mie persön­lich Schutz­aus­rüs­tun­gen nach Mantua zu bringen, als die Stadt von der Krise beson­ders betrof­fen war. Neben dem Engage­ment für das DRK bringt sich Wolfgang Pfau als Mitglied der CDU-Frakti­on im Gemein­de­rat seines Heimat­or­tes politisch ein.”

Wolfgang Pfau engagiert sich seit seiner Kindheit im DRK. Er hat sich — wie Genera­tio­nen seiner Familie — den Aufga­ben und Idealen des Roten Kreuzes verschrie­ben. Er war jahrzehn­te­lang Leiter der Bereit­schaft und Mitbe­grün­der des Ortsver­eins Weingar­tens. Unzäh­li­ge Menschen in der Stadt hat er in Erster Hilfe ausge­bil­det und mehr als 100 Blutspen­de­ak­tio­nen organi­siert. Auch den Bau des DRK-Heims hat Wolfgang Pfau maßgeb­lich initi­iert. Überdies bringt er sich seit vielen Jahren als stell­ver­tre­ten­der Frakti­ons­vor­sit­zen­der der CDU im Gemein­de­rat und im Freun­des­kreis Mantua-Weingar­ten, aber auch als Blutrei­ter und in der Fasnet in die Stadt­ge­sell­schaft und die inter­na­tio­na­le Städte­part­ner­schaft ein. 

Am Abend nach der festli­chen Verlei­hung in Rottweil ist der Geehr­te auch im DRK-Heim in der Longi­nus­stra­ße gefei­ert worden: Zu den Gratu­lan­ten gehör­ten viele Wegge­fähr­ten der DRK- und Blaulicht­fa­mi­lie, darun­ter Gerhard Krayss, der Geschäfts­füh­rer des DRK-Kreis­ver­ban­des Ravens­burg. Weingar­tens Stadt­rä­tin Susan­ne Münz, die als ehren­amt­li­che Stell­ver­tre­te­rin des Oberbür­ger­meis­ters die Glück­wün­sche der Stadt überbrach­te, würdig­te nicht nur Wolfgang Pfaus vorbild­haf­tes Engage­ment und seinen unermüd­li­chen Taten­drang, mit dem er in Weingar­ten sehr viel Gutes bewirkt habe. Sie unter­strich in ihrer Rede auch seinen Humor und seine sachli­che und dabei stets selbst­lo­se Art, Ideen und Projek­te anzupa­cken. „Die Gesell­schaft braucht Menschen wie Sie”, sagte Susan­ne Münz. „Sie haben die Auszeich­nung wirklich verdient.”