FRIEDRICHSHAFEN — Die dänische Regio­na­l­air­line Sun-Air hat ihr deutsche Tochter in die Insol­venz geschickt, wie der aeroTE­LE­GRAPH und weite­re Medien berich­ten. Danach hat das Unter­neh­men Schwie­rig­kei­ten mit der deutschen Agentur für Arbeit. Deshalb musste die deutsche Tochter von Sun-Air Insol­venz anmel­den und Angestell­te entlas­sen. Im Novem­ber kündig­te Sun-Air an, wegen der Covid-19-Pande­mie die Wieder­auf­nah­me ihrer Linien­flü­ge auf August 2021 zu verschie­ben. Zu den Routen, welche die dänische Regio­na­l­air­line auf Eis legte, zählen auch Billund – Düssel­dorf und Fried­richs­ha­fen – Düsseldorf.

Aller­dings steht Sun-Air in Deutsch­land nun vor einem großen Problem. Die deutsche Tochter Sun-Air of Germa­ny musste am 12. Januar Insol­venz beantra­gen. Ein Sprecher des Amtsge­rich­tes Augsburg bestä­tigt entspre­chen­de Recher­chen von aeroTE­LE­GRAPH. Ein Rechts­an­walt sei mit der Erstel­lung eines Insol­venz­gut­ach­tens beauf­tragt worden. Hinter­grund der Insol­venz der 2013 gegrün­de­ten Sun-Air-Tochter sind offen­bar Schwie­rig­kei­ten rund um das Kurzar­bei­ter­geld in Deutsch­land. Die Airline erwar­tet gemäß infor­mier­ten Kreisen, Kurzar­bei­ter­geld an den deutschen Staat zurück­zah­len zu müssen, das sie im vergan­ge­nen Jahr mehre­re Monate erhal­ten hatte. Dann lehnten die Behör­den Sun-Airs Ansprü­che doch noch ab.

Schwie­rig ist die Situa­ti­on für die 28 Mitar­bei­ten­den von Sun-Air in Deutsch­land. Die 14 Angestell­ten der Flugli­nie in Fried­richs­ha­fen, acht Piloten und sechs Flugbe­glei­ter, erhiel­ten bereits zu Ende Novem­ber die Kündi­gung. Weite­re 14 Angestell­te arbei­ten in Augsburg für Sun-Air.

Von Augsburg aus fliegt die Airline im Auftrag von Airbus nach Marseil­le. Sie will dies offen­bar auch weiter­hin tun. Tatsäch­lich ist die Dornier 328 mit dem Kennzei­chen OY-NCT dieser Tage auf eben dieser Strecke unter­wegs als einzi­ges in Deutsch­land aktives Sun-Air-Flugzeug.

Sun-Air konzen­trier­te sich vor der Corona-Krise im Linien­ge­schäft auf europäi­sche Nischen­stre­cken mit einem hohen Anteil an Geschäfts­kun­den. Die dänische Flugli­nie ist Franchise­part­ner von British Airways, weshalb Flüge unter BA-Flugnum­mern durch­ge­führt werden und die Flugzeu­ge die Farben von British Airways tragen.