ROM (dpa) — Wer in Itali­en im öffent­li­chen Fernver­kehr reisen will, braucht ab jetzt einen «Grünen Pass». Damit soll sicher­ge­stellt werden, dass Passa­gie­re geimpft, negativ getes­tet oder genesen sind.

In Itali­en gelten ab diesem Mittwoch verschärf­te Corona-Regeln. Wer mit Langstre­cken­bus­sen oder im Bahnver­kehr mit Hochge­schwin­dig­keits- sowie Inter­ci­ty-Zügen reist, braucht einen Nachweis, dass er gegen Covid-19 geimpft, negativ getes­tet oder genesen ist.

Diese Nachwei­se werden in Itali­en auch als Green Pass (Grüner Pass) bezeich­net. Es handelt sich dabei um ein digita­les oder ausdruck­ba­res Zerti­fi­kat. Für den öffent­li­chen Nahver­kehr sind sie nicht nötig.

Kontrol­le an Bahnhöfen

An den Bahnhö­fen oder in den Zügen soll das Bahnper­so­nal laut Treni­ta­lia die Zerti­fi­ka­te kontrol­lie­ren. In Deutsch­land wird derzeit noch über mögli­che Nachweis­pflich­ten zum Corona-Schutz in Fernzü­gen gestrit­ten. In Itali­en ist der Grüne Pass nun auch für Reisen­de auf Inlands­flü­gen Pflicht. Wer mit der Fähre zwischen zwei italie­ni­schen Regio­nen verkehrt, also etwa vom Latium nach Sardi­ni­en, braucht ebenfalls diesen Nachweis.

Die Regie­rung hatte sich wegen der gestie­ge­nen Corona-Infek­ti­ons­zah­len Anfang August auf weite­re Regeln geeinigt. Zunächst führte sie die Green-Pass-Pflicht für Restau­rant­gäs­te ein, die innen am Tisch sitzen wollen. Im Vorfeld der nun gelten­den Regeln hatten landes­weit Impf- und Green-Pass-Gegner teils heftig dagegen demonstriert.

Grüner Pass auch in Schulen

Weite­re Regeln gelten für das im Septem­ber wieder begin­nen­de Schul­jahr. Das Schul­per­so­nal darf nur mit dem Green-Pass zur Arbeit kommen — eine teils umstrit­te­ne Regelung. Wer sich nicht impfen lassen kann, bekommt kosten­lo­se Corona-Tests. Ansons­ten sind diese in Itali­en in der Regel kosten­pflich­tig. Dem Schul­per­so­nal ohne Green Pass kann damit die Kündi­gung drohen, wenn sie länger als fünf Tage ohne Grund fehlen. An den Univer­si­tä­ten gilt die Nachweis­pflicht dagegen für Studie­ren­de und alle, die dort arbei­ten, also Menschen in der Lehre oder Forschung.