GENF (dpa) — Ende 2020 wurden weltweit die meisten Corona-Neuin­fek­tio­nen gemel­det. Das könnte sich laut der WHO nun ändern. Vor allem Ländern, die bislang relativ verschont geblie­ben sind, sind betroffen.

Die Weltge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) ist besorgt über den Anstieg der weltweit gemel­de­ten Corona-Infek­tio­nen und Todes­fäl­le. «Die Zahl neuer Fälle pro Woche hat sich in den vergan­ge­nen zwei Monaten fast verdop­pelt», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebrey­e­sus am Freitag in Genf.

«Wir nähern uns der höchs­ten Infek­ti­ons­ra­te, die wir bislang in dieser Pande­mie gesehen haben.» Die bislang höchs­te Rate gab es laut WHO gegen Ende 2020.

Stand 15. April melde­te die WHO 5,04 Millio­nen neue Infek­tio­nen inner­halb von sieben Tagen. Seit Beginn der Pande­mie wurden nach WHO-Angaben 137,8 Millio­nen Infek­tio­nen und 2,96 Millio­nen Todes­fäl­le regis­triert. Bis zum 15. April waren nach WHO-Infor­ma­tio­nen 734 Millio­nen Impfdo­sen verab­reicht worden, der Großteil davon in reichen Ländern.

Die WHO ist beson­ders besorgt, weil die Fallzah­len jetzt in Ländern steigen, die bislang relativ verschont geblie­ben waren. Dazu gehört etwa Papua-Neugui­nea im Südpa­zi­fik. Das arme Land mit knapp neun Millio­nen Einwoh­nern hatte bis Anfang des Jahres nur 900 Infek­tio­nen gemel­det. Die Zahl hat sich bis Mitte April aber verzehn­facht, wie Gesund­heits­mi­nis­ter Jelta Wong berich­te­te. Austra­li­en hat dem Nachbar­land Ende März 8000 Impfdo­sen gespen­det. Zusätz­lich trafen inzwi­schen 132.000 Impfdo­sen über die von der WHO mitor­ga­ni­sier­ten Impfinitia­ti­ve Covax ein.