Die Silves­ter­fei­er­lich­kei­ten rund um den Globus sind wegen der Corona-Pande­mie diesmal sehr anders. Was wo zum Jahres­wech­sel passiert — von Sydney bis New York.

Vor einem Jahr wünsch­ten sich viele Leute vielleicht eher neben­bei Gesund­heit — zum Jahres­wech­sel 2020/21 hat das wegen Corona einen ganz anderen Klang. Wenn Milli­ar­den Menschen in der Nacht zum Freitag (1.1.) das neue Jahr begrü­ßen, ist wegen der Pande­mie vieles anders. Viele Feiern und Feuer­wer­ke sind abgesagt, verklei­nert oder ohne Anwesen­heit von Massen geplant.

Auch Deutsch­lands größte Silves­ter­par­ty in Berlin am Branden­bur­ger Tor fällt aus. Das ZDF überträgt von dort eine TV-Show ohne Publi­kum. Obwohl das zustän­di­ge Bezirks­amt Berlin-Mitte auch ein großes Höhen­feu­er­werk geneh­migt hatte, werde es ein solches in diesem Jahr nicht geben, teilte eine ZDF-Spreche­rin mit.

In Deutsch­land herrscht zum zweiten Mal seit dem Beginn der Pande­mie ein harter Lockdown. Die sonst übliche Debat­te über den Sinn und Unsinn von Bölle­rei angesichts von Lärm, Klima­schutz und Aggres­sio­nen rund um die Jahres­wech­sel­nacht hat sich fast erledigt. Diesmal gab es ein grund­sätz­li­ches Verkaufs­ver­bot von Feuer­werk vor Silvester.

Dies soll vor allem die Notauf­nah­men entlas­ten. Dabei geht es sowohl um Böller­ver­let­zun­gen als auch um Leute, die zu viel Alkohol trinken und in Streit geraten. Die Deutsche Feuer­wehr-Gewerk­schaft befürch­tet dennoch mehr Gewalt gegen Einsatz­kräf­te an Silvester.

Die austra­li­sche Metro­po­le Sydney will das neue Jahr trotz allem mit ihrem weltbe­kann­ten Feuer­werk an der Harbour Bridge vor dem Opern­haus begrü­ßen. Aller­dings dürfen sich keine Zuschau­er dazu am Hafen einfin­den — und das Spekta­kel wird kleiner und kürzer als gewohnt.

Auch in China, wo erst zum chine­si­schen Neujahrs­fest im Febru­ar richtig groß gefei­ert wird, sind kleine­re Veran­stal­tun­gen geplant. So soll es etwa in der zentral­chi­ne­si­schen Stadt Wuhan, dem Ausbruchs­ort des Corona­vi­rus, ein Feuer­werk geben.

In den Verei­nig­ten Arabi­schen Emira­ten soll das neue Jahr trotz der Pande­mie in großem Stil einge­läu­tet werden. Am höchs­ten Gebäu­de der Welt, dem 828 Meter hohen Burdsch Chali­fa in Dubai, ist wieder ein spekta­ku­lä­res Feuer­werk samt Licht- und Laser­show geplant. Zugang zur Flanier­mei­le am Burdsch Chali­fa erhält nur, wer sich vorab mit einer Handy-App regis­triert und einen QR-Code vorzei­gen kann.

In Brasi­li­en wurde die tradi­tio­nel­le Party mit Feuer­werk und Musik in Rio de Janei­ro an der Copaca­ba­na abgesagt. Das Viertel Copaca­ba­na soll quasi abgerie­gelt werden und nur für Anwoh­ner zugäng­lich sein.

New York muss trotz allem auch dieses Jahr nicht auf den berühm­ten «Ball Drop» am Times Square verzich­ten. Der leuch­ten­de Kristall­ball wird dort wie immer um Mitter­nacht an einem Fahnen­mast herab­ge­las­sen. Nur ein paar Hundert Menschen dürfen live zuschauen.

In Russlands Haupt­stadt Moskau müssen die Leute trotz Pande­mie nicht aufs Feuer­werk verzich­ten. Mit dem Glocken­schlag des Spasski-Turms am Kreml sollen Raketen den Nacht­him­mel erhel­len. Trotz­dem wird diesmal etwas anders: Bars, Restau­rants und Disko­the­ken müssen wegen der Corona-Sperr­stun­de spätes­tens um 23.00 Uhr schließen.

In Paris herrscht auch am Silves­ter­abend die nächt­li­che Ausgangs­sper­re von 20.00 Uhr bis 6.00 Uhr. Es gibt aber ein online zu sehen­des Konzert von Jean-Michel Jarre als Avatar in der virtu­el­len Kulis­se der Kathe­dra­le von Notre-Dame.

In London hat Bürger­meis­ter Sadiq Khan schon im Septem­ber das Feuer­werk abgesagt. Dort darf man sich im Freien nur noch mit einer Person aus einem anderen Haushalt treffen, Besuche zu Hause sind verbo­ten. Es sollen auch keine anderen Silves­ter-Events stattfinden.