HAMBURG/DÜSSELDORF (dpa) — Mecklen­burg-Vorpom­mern und Schles­wig-Holstein starten in die Sommer­fe­ri­en. Am Hambur­ger Flugha­fen lief der Betrieb dennoch ruhig ab. Was kann man tun, wenn die Reise doch schon vor dem Check-In endet?

Kaum ist der letzte Schul­tag vorbei, heißt es für viele: Ab in den Urlaub! In Schles­wig-Holstein und Mecklen­burg-Vorpom­mern starten an diesem Wochen­en­de die Sommer­fe­ri­en — in NRW rollt derweil schon die zweite Reisewelle.

Dort hatten Passa­gie­re am vergan­ge­nen Wochen­en­de mit teils chaoti­schen Zustän­den an den Airports zu kämpfen. Entspre­chend groß waren nun auch die Sorgen bei vielen Reisenden.

Wie ist die Lage an den Flughäfen?

In NRW strichen die Airlines auch am Samstag wieder etliche Flüge: Am Flugha­fen Köln/Bonn fielen nach Angaben des Flugha­fens Starts nach London, Paler­mo, Edinburgh, Nizza, München oder Pisa aus. Ein ähnli­ches Bild gab es am Flugha­fen in Düssel­dorf. Auf der Abflug­ta­fel wurden Flüge nach Lissa­bon, Malaga, Barce­lo­na oder Mailand als gestri­chen angezeigt.

Am Hambur­ger Flugha­fen begann der Samstag relativ entspannt. Es gebe kaum lange Schlan­gen, die Passa­gie­re seien gut infor­miert und verständ­nis­voll, sagte eine Flugha­fen­spre­che­rin am Vormit­tag der Deutschen Presse-Agentur. Eine Spreche­rin der für die Sicher­heit am Airport zustän­di­gen Bundes­po­li­zei sprach ebenfalls von einem relativ ruhigen Ablauf. Ledig­lich in den frühen Morgen­stun­den habe es an den Sicher­heits­schleu­sen Warte­zei­ten zwischen 45 und 60 Minuten gegeben. Diese Schlan­gen hätten sich jedoch bis 5.30 Uhr wieder aufgelöst.

Auch im Süden ist man noch entspannt: Am Flugha­fen München sieht man dem Start in die bayeri­schen Sommer­fe­ri­en im August relativ gelas­sen entge­gen. Ein Chaos wie an anderen Airports soll es nicht geben: «Wir unter­neh­men alles, damit das nicht passiert», sagte Flugha­fen­spre­cher Ingo Anspach.

Die dynami­sche Entwick­lung stelle Flughä­fen von London über Amster­dam bis zu deutschen Stand­or­ten aber vor Proble­me, weil an vielen Stellen Perso­nal fehle. Während der Pande­mie hätten viele Mitar­bei­ter von Dienst­leis­tern in anderen Branchen Arbeit gefun­den: «Es fehlt überall».

Was können Reisen­de tun?

Wer am Flugha­fen in der Warte­schlan­ge festhängt, sollte sich bemerk­bar machen und die Situa­ti­on vor Ort dokumen­tie­ren. Zum Beispiel: Fotos von den langen Schlan­gen aufneh­men, Quittun­gen von Einkäu­fen am Airport aufhe­ben. «Vielleicht auch mit Mitrei­sen­den vernet­zen und eventu­ell die Kontakt­da­ten austau­schen, um später Zeugen zu haben», schlägt Jan Philipp Stupna­nek von der Verbrau­cher­zen­tra­le NRW vor.

Sorgen Proble­me beim Einche­cken für den verpass­ten Flug, wäre die Airline zustän­dig. Verpasst man einen Flug wegen Verzö­ge­run­gen an der Sicher­heits­kon­trol­le, ist es nicht so leicht, Ansprü­che auf Entschä­di­gung geltend zu machen. Nach Angaben der Verbrau­cher­zen­tra­le NRW fällt das nämlich in den Zustän­dig­keits­be­reich der Bundespolizei.

Wie sieht es auf den Autobah­nen aus?

Auf den Straßen könnte es laut ADAC an diesem Wochen­en­de noch voller werden als am vergan­ge­nen. Das höchs­te Staupo­ten­zi­al gibt es auf den Strecken in Richtung Nord- und Ostsee­küs­te und auf dem Weg in den Süden. Vor allem am Samstag­vor­mit­tag und Sonntag­nach­mit­tag rechnet der ADAC mit vollen Straßen.

Etwas Erleich­te­rung verspricht aus Sicht des Automo­bil­clubs das Lkw-Ferien­fahr­ver­bot, das ab diesem Samstag bis Ende August immer samstags von 7.00 bis 20.00 Uhr gelte.

Von Chris­toph Zeiher, dpa