BERLIN/HILPOLTSTEIN (dpa) — Der Wiede­hopf ist der «Vogel des Jahres» 2022. Mit fast 32 Prozent der Stimmen setzte er sich gegen Mehlschwal­be, Bluthänf­ling, Feldsper­ling und Stein­schmät­zer durch, wie der Natur­schutz­bund Deutsch­land (Nabu) und der bayeri­sche Landes­bund für Vogel­schutz (LBV) am Donners­tag verkündeten.

Die Wahl eines Jahres­vo­gels gibt es schon seit 50 Jahren. Früher lag die Entschei­dung bei Exper­ten. Nun durfte zum zweiten Mal die Bevöl­ke­rung abstim­men. Die Wahl fiel eindeu­tig aus.

Es ist das zweite Mal, dass die beiden Natur­schutz­ver­bän­de öffent­lich zur Wahl des Jahres­vo­gels aufge­ru­fen hatten. Den Titel verge­ben sie bereits seit 50 Jahren — bislang suchten jedoch Fachleu­te den Jahres­vo­gel aus. Im Jubilä­ums­jahr durfte erstmals die Bevöl­ke­rung abstim­men und votier­te für das Rotkehl­chen. Mehr als 142.000 Menschen betei­lig­ten sich nach Nabu-Angaben diesmal bei der virtu­el­len Wahl.

«Der Wiede­hopf ist einer unserer auffäl­ligs­ten heimi­schen Vögel. Sein spekta­ku­lä­res Feder­kleid in Orange­rot mit der markan­ten Feder­hau­be hat ihm bestimmt die eine oder andere Stimme einge­bracht», teilte der LBV-Vorsit­zen­de Norbert Schäf­fer mit. Der Wiede­hopf stehe aber auch für ein wichti­ges Naturschutzthema.

Obwohl er unver­wech­sel­bar ist, bekom­men Vogel­fans den Wiede­hopf eher selten zu Gesicht: In Deutsch­land leben nur noch wenige Hundert Brutpaa­re des als gefähr­det gelten­den Vogels. Der Wiede­hopf braucht nach Nabu-Angaben offene, arten­rei­che Landschaf­ten wie Weinber­ge, Obstgär­ten und Böschun­gen. Der Insek­ten­schwund und der Verlust von natür­li­chen Nistplät­zen machen ihm zu schaffen.