BERGATREUTE (dpa/lsw) — Ein riesi­ger Windpark in Oberschwa­ben soll künftig Zehntau­sen­de Haushal­te mit saube­rem Strom versor­gen. Doch bevor die ersten Turbi­nen instal­liert werden, wird sich um Fleder­mäu­se gesorgt.

Auf dem Weg zum Bau eines der größten Windpark­pro­jek­te in Baden-Württem­berg im Altdor­fer Wald bei Berga­treu­te (Landkreis Ravens­burg) werden Fleder­mäu­se vermes­sen und bestimmt. Die Tiere werden mit Peilsen­dern verse­hen, um sie später zu erfas­sen. Daraus lassen sich laut den Verant­wort­li­chen Rückschlüs­se über die Aktivi­tä­ten der Tiere schlie­ßen. Biolo­gen suchen in dem Gebiet nach Brutstätten.

Geplan­te Windrä­der mussten wegen Fleder­mäu­sen bisher nicht verscho­ben werden. «Die Ergeb­nis­se bezie­hungs­wei­se Zwischen­er­geb­nis­se einzel­ner Unter­su­chun­gen werden nicht direkt in das Parklay­out überführt, sondern die Vorun­ter­su­chun­gen und Gutach­ten werden gesam­melt ausge­wer­tet und in ein tragfä­hi­ges Parklay­out einge­bracht», erklär­te eine Sprecherin.

Eine arten­schutz­recht­li­che Prüfung sei Voraus­set­zung für den Bau eines Windparks. Aktuell befin­det sich das Projekt noch in der Planungs­pha­se. Das Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren für den Bau der Windrä­der sei zwischen 2025 und 2026 angepeilt.

Die Windrä­der sollen im Altdor­fer Wald auf 2000 Hektar verteilt werden. Die Fläche gehört zu einem großen Teil dem Land Baden-Württem­berg. Dazu kommen Erwei­te­rungs­flä­chen des Fürsten von Waldburg zu Wolfegg und Waldsee. Den Zuschlag für die Fläche bekamen die Stadt­wer­ke Ulm/Neu-Ulm (SWU), die den Windpark mit einem Projekt­ent­wick­ler für Windener­gie und Solar­strom aus Gießen planen.

Aktuell gehen die Planer von bis zu 39 Windrä­dern aus mit einer Leistung von 280 Megawatt. Mit dem Strom aus dem Windpark lassen sich nach Berech­nun­gen der SWU 170 000 Haushal­te versor­gen und 400 000 Tonnen CO2 pro Jahr einspa­ren. Die Inbetrieb­nah­me der Anlage ist für das Ende der 2020er Jahre geplant.