SACRAMENTO (dpa) — Baden-Württem­bergs Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann ist in den USA unter­wegs — leicht hat er es dort nicht: «Ich kann halt kein Englisch, das werde ich jetzt auch nicht mehr ändern».

Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann (Grüne) hadert mit der engli­schen Sprache, steht aber dazu. «Ich kann halt kein Englisch, das werde ich jetzt auch nicht mehr ändern», sagte der 74-Jähri­ge auf seiner USA-Reise der Deutschen Presse-Agentur. Trotz­dem hielt er am Mittwoch (Ortszeit) in Sacra­men­to eine mehrmi­nü­ti­ge Rede auf Englisch. Damit dankte er seinem Freund, dem ehema­li­gen Gouver­neur Kalifor­ni­ens, Jerry Brown.

Im Flieger hatte Kretsch­mann dafür noch mit einer Überset­ze­rin die Ausspra­che geübt. «Ich war schon nervös», sagte er. Seine schwä­bi­sche Herkunft war in der Rede zwar unver­kenn­bar, aber die Botschaft kam an. Brown lobte Kretsch­mann dann auch: «Es war großartig.»

Kretsch­mann ist nicht der erste Südwest-Minis­ter­prä­si­dent ohne perfek­te Englisch-Kennt­nis­se: Auch Ex-Regie­rungs­chef (2005–2010) und späte­rer EU-Kommis­sar Günther Oettin­ger (CDU) war in Stutt­gart und vor allem in Brüssel zuwei­len mit seinem Englisch aufge­fal­len. Er wusste sich damals zu vertei­di­gen: «Nur Deutsche denken, wir brauchen perfek­tes Oxford-Englisch, wie es Shake­speare hatte», hatte er gesagt und zu Gelas­sen­heit geraten.