FREIBURG/WEINSBERG (dpa/lsw) — Der Kälte­ein­bruch der vergan­ge­nen Tage hat Frost­schä­den im Weinbau verur­sacht. Nachdem die Tempe­ra­tur in der Nacht zum Diens­tag auf Minus­gra­de gefal­len war, sind in Baden vor allem Weinber­ge rund um den Kaiser­stuhl, im Markgräf­ler­land und im Orten­au­kreis betrof­fen. In Württem­berg melde­ten Winzer im Weins­ber­ger Tal und im Zaber­gäu Frostschäden.

Die frühsom­mer­li­chen Tempe­ra­tu­ren im März hatten dazu geführt, dass sich die Knospen früh öffne­ten. Sie sind nun in frosti­gen Nächten beson­ders gefähr­det. Betrof­fen sei vor allem die Rebsor­te Lember­ger, sagte der Präsi­dent des Weinbau­ver­bands Württem­berg, Hermann Hohl: «Wir müssen davon ausge­hen, dass wir hier mit einem reduzier­ten Ertrag in diesem Jahr rechnen müssen.»

Holger Klein vom Weinbau­ver­band Baden beton­te: «Wenn es nachts weiter­hin sehr kalt bleibt, sind sicher weite­re Schäden zu erwar­ten.» Auch Hohl schaut mit Bangen auf die nächs­ten vier Wochen: «Bis zu den Eishei­li­gen werden wir alle noch schlaf­lo­se Nächte haben.»

Um wertvol­le Weinre­ben vor der beißen­den Kälte zu schüt­zen, entzün­den manche Winzer auch sogenann­te Frost­ker­zen, beispiels­wei­se an einem Weinberg in Waiblin­gen (Rems-Murr-Kreis). In der Praxis sei das jedoch aufwen­dig und daher eher eine Ausnah­me, wie Holger Klein sagte. «Die Kerzen brennen schnell ab und müssen daher immer wieder neu aufge­stellt werden.» Die Metho­de eigne sich deshalb kaum für große Anbau­flä­chen. Als Alter­na­ti­ve dienten etwa an den Weinstö­cken angebrach­te Heizdräh­te, die mit Hilfe von Strom für Wärme sorgten.