LEUTKIRCH – Brennen­de Kerzen leuch­ten aus den Fenstern in die Dunkel­heit: Am 8. Oktober, dem Welthos­piz­tag, wird an alle Verstor­be­nen, alle Sterben­den und Schwer­kran­ken sowie an ihre Angehö­ri­gen und alle, die in der Hospiz­ar­beit tätig sind, gedacht. Die Aktion „Hospiz­licht – Sterben ist eine Zeit des Lebens“ findet jedes Jahr weltweit statt. Die ambulan­te ökume­ni­sche Hospiz­grup­pe Leutkirch und das statio­nä­re Hospiz Ursula der St. Elisa­beth-Stiftung haben über 500 Kerzen verteilt und einen berüh­ren­den Kinoabend veranstaltet. 

„Gegen die Nacht können wir nicht ankämp­fen, aber wir können ein Licht anzün­den.“ Diese trösten­den Worte von Franz von Assisi waren auf den Hospiz­lich­tern zu lesen. Evelyn Mauch findet diesen Spruch sehr passend: „Wir können den Menschen ihre schwe­re Erkran­kung nicht abneh­men“, sagt die Leite­rin des Hospi­zes Ursula. „Aber wir können versu­chen, ein bissle Licht ins Dunkel zu bringen.“ Zusam­men mit Ulrike Butscher von der ambulan­ten ökume­ni­schen Hospiz­grup­pe hat sie auf Wochen- und Bauern­markt die Kerzen verteilt. 

„Auf den Märkten haben wir sehr schöne und oft auch sehr persön­li­che Gesprä­che geführt“, berich­tet Mauch. Viele Menschen seien extra zum Stand mit den Hospiz­lich­tern gekom­men, um über Fragen rund um Sterben, Tod und Trauer zu reden. Für die Hospiz-Frauen war auch das Mitein­an­der von statio­nä­rem Hospiz und ambulan­ter Hospiz­grup­pe eine große Freude: „Wir haben ja das gleiche Ziel“, sagt Mauch: „Wir wollen, dass die Menschen in und um Leutkirch gut versorgt sind im Weg des Sterbens und in der Trauerarbeit.“ 

Passend zum Welthos­piz­tag gab es im Leutkir­cher Cineclub den Film „Wer wir gewesen sein werden“: ein sehr persön­li­cher Film um eine herzzer­rei­ßen­de Liebes­ge­schich­te, die über den Tod hinaus­geht. Der Kinoabend war ebenfalls von ambulan­ter Hospiz­grup­pe und statio­nä­rem Hospiz gemein­sam organi­siert. Er hat sehr viele Zuschau­er angelockt — unter ihnen viele, die selber Trauer zu bewäl­ti­gen haben oder in der Hospiz­ar­beit mitmachen. 

Die Spenden­ein­nah­men vom Welthos­piz­tag, mehr als 1600 Euro, gehen je zur Hälfte an die ambulan­te Hospiz­grup­pe und ans statio­nä­re Hospiz. Alle Betei­lig­ten sind noch immer ganz überwäl­tigt: „Wir waren überrascht, welch große Resonanz wir in der Bevöl­ke­rung bekom­men haben, mit der Lichter­ak­ti­on ebenso wie mit dem Filmabend“, sagt Butscher.