Süßmei­er war Festwirt des Armbrust­schüt­zen­zel­tes und von 1970 bis 1984 Sprecher der Wiesn­wir­te. Er zählte in der Wiesn-Szene zu den bekann­tes­ten Gesich­tern. Er sei ein großar­ti­ger Gastge­ber, Wiesn­wirt und ein unver­gess­li­ches Münch­ner Origi­nal gewesen, würdig­te der Bayeri­sche Hotel- und Gaststät­ten­ver­band Süßmei­er. «Er wird uns mit seiner Leiden­schaft zur Gastro­no­mie und seinem unver­gleich­li­chen Humor sehr fehlen.»

Bis ins hohe Alter besuch­te der gebür­ti­ge Münch­ner das Oktober­fest: Natür­lich gehe er auf die Wiesn, sagt Süßmei­er noch 2017. Damals war er 87 Jahre alt — ein paar Abstri­che machte er aller­dings. Er komme mittags, wenn die Lautstär­ke in den Zelten auf 85 Dezibel gedros­selt und der Andrang nicht so groß ist. «Am Abend ist mir zu viel Trubel. Ich bin ja nimmer der Schnells­te. Da ist es geschei­ter, man bleibt abends daheim.»

Münchens ehema­li­ger Oberbür­ger­meis­ter Chris­ti­an Ude (SPD) bezeich­ne­te Süßmei­er in einem Nachruf auf Facebook als «Napole­on der Wirte». Er sei nicht nur ein promi­nen­ter und erfolg­rei­cher Wirt und ein glänzen­der, pointen­rei­cher Redner gewesen, sondern auch das Sinnbild eines Münch­ner Origi­nals: «bekannt wie ein bunter Hund, kurios und populär, eine Stimmungs­ka­no­ne, die einen Treffer nach dem anderen abschoss».

Der Abschied von der Wiesn sei ihm schwer gefal­len, hatte Süßmei­er der «Süddeut­schen Zeitung» vor seinem Geburts­tag gesagt. Am 22. August war der Gastro­nom 90 Jahre alt gewor­den. Süßmei­er musste 1984 während des laufen­den Festes den Zapfhahn in seinem Armbrust­schüt­zen­zelt zudre­hen — weil bei ihm Schwarz­ar­bei­ter aufge­flo­gen waren.