NIEDERSTOTZINGEN (dpa/lsw) — Die Stein­zeit und ihre Vergan­gen­heit auf der Schwä­bi­schen Alb erleben: Dies möchte der Archäo­park Vogel­herd seinen Besuche­rin­nen und Besuchern bieten. Doch zahlrei­che Wissen­schaft­ler sehen die künfti­ge Finan­zie­rung des Parks in Gefahr.

Zahlrei­che Wissen­schaft­ler haben die Landes­re­gie­rung aufge­ru­fen, den Archäo­park Vogel­herd stärker finan­zi­ell zu unter­stüt­zen. In dem Park in Nieders­tot­zin­gen (Kreis Heiden­heim) sind unter anderem Funde aus der Stein­zeit als Teil des Unesco-Welterbes auf der Schwä­bi­schen Alb zu sehen. In einem offenen Brief befürch­ten die Wissen­schaft­ler die «endgül­ti­ge Schlie­ßung» des Parks noch im November.

Wie auch beim Urgeschicht­li­chen Museum (Urmu) Blaubeu­ren und dem Eiszeit­stu­dio Hohle Fels in Schel­k­lin­gen (beide Alb-Donau-Kreis) seien die betrof­fe­nen Gemein­den sehr klein und könnten die Einrich­tun­gen ohne Unter­stüt­zung des Landes nicht dauer­haft finan­zie­ren, heißt es in dem Brief. Zu den rund zwei Dutzend Unter­zeich­nern gehört unter anderem der wissen­schaft­li­che Leiter des Urmu, der Tübin­ger Archäo­lo­ge Nicho­las Conard.

Die für Denkmal­schutz zustän­di­ge Baumi­nis­te­rin Nicole Razavi (CDU) teilte laut einem Sprecher dazu auf Anfra­ge mit, man tue alles, um einen Weiter­be­trieb des Parks zu ermög­li­chen und sei darüber in konstruk­ti­ven Gesprä­chen mit den Verant­wort­li­chen vor Ort. Der Park erhal­te aktuell Landes­mit­tel zur Unter­stüt­zung laufen­der Ausga­ben und Inves­ti­tio­nen, hieß es. Eine Überfüh­rung des kommu­nal getra­ge­nen Archäo­parks in die Staat­li­chen Schlös­ser und Gärten Baden-Württem­berg sei nach deren Angaben aufgrund der dorti­gen hohen Auslas­tung derzeit nicht möglich, sagte der Ministeriumssprecher.

Die Landes­re­gie­rung berät aktuell über den Haushalt 2023/2024. Bei den Beratun­gen geht es den Angaben zufol­ge auch um weite­re Unter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten für die Welterbe­stät­ten auf der Alb.