MAINZ (dpa) — Katar ist als Gastge­ber­land der Fußball-WM schwer umstrit­ten. Jetzt sorgt der katari­sche WM-Botschaf­ter Khalid Salman mit homopho­ben Aussa­gen für Aufsehen.

Der katari­sche WM-Botschaf­ter und frühe­re Fußball-Natio­nal­spie­ler Khalid Salman hat Homose­xua­li­tät als «geisti­gen Schaden» bezeichnet.

Die Äußerung fiel in einem Inter­view in der ZDF-Dokumen­ta­ti­on «Geheim­sa­che Katar» von Jochen Breyer und Julia Fried­richs, die am Diens­tag (20.15 Uhr) ausge­strahlt wird. Schon am Montag­abend wurde im «heute-journal» der Ausschnitt mit den Aussa­gen Salmans gezeigt.

«Während der WM werden viele Dinge hier ins Land kommen. Lass uns über Schwu­le reden», sagte Salman. «Das Wichtigs­te ist doch: Jeder wird akzep­tie­ren, dass sie hier herkom­men. Aber sie werden unsere Regeln akzep­tie­ren müssen.» Er habe vor allem Proble­me damit, wenn Kinder Schwu­le sähen. Denn diese würden dann etwas lernen, was nicht gut sei. In seinen Augen ist Schwul­sein «haram» und verbo­ten, meinte Salman. «Es ist ein geisti­ger Schaden.» Das Inter­view wurde darauf durch den Presse­spre­cher des WM-Organi­sa­ti­ons­ko­mi­tees abgebrochen.

Umstrit­te­ner Gastgeber

Katar gilt als einer der umstrit­tens­ten Gastge­ber in der WM-Geschich­te. Dem Emirat werden unter anderen Verstö­ße gegen Menschen­rech­te, schlech­ter Umgang mit auslän­di­schen Arbei­tern und mangeln­de Frauen­rech­te vorge­wor­fen. Im Vorfeld der am 20. Novem­ber begin­nen­den WM bemüht sich der Wüsten-Staat, ein anderes Bild zu vermit­teln. Auch Fans aus der LGBTQ-Szene seien willkom­men, hieß es offiziell.

In der «Frank­fur­ter Allge­mei­nen Zeitung» hatte Außen­mi­nis­ter Moham­med bin Abdul­rah­man Al Thani die Kritik an Katar vor allem aus Europa als «sehr arrogant und sehr rassis­tisch» bezeich­net. Zugleich hatte er auf Refor­men in seinem Land verwie­sen, die auch nach der WM fortge­setzt würden.