BERLIN (dpa) — An vielen Orten im Land erstrahlen jetzt gerade die Weihnachtshäuser. Manche von ihnen sind längst regionale Berühmtheiten. Mit Abertausenden von LED-Lämpchen trotzen ihre Besitzer der Energiekrise.
Wenn Eigenheime in Wunderwelten aus Licht verwandelt werden, beginnt die Saison der Weihnachtshäuser. An vielen Orten in Deutschland erstrahlen sie in diesen Tagen, pünktlich zum Adventsbeginn. Drückte in den vergangenen Jahren die Pandemie auf die Winter-Wunderland-Stimmung, sind es diesmal die extrem gestiegenen Strompreise. Darauf angesprochen, sind sich die Christmas-Fans einig: Der ganz große Lichterglanz soll trotzdem sein.
Pünktlich am ersten Adventssonntag werden sie wieder ihre 60.000 Lichter anschalten: Seit mehr als 20 Jahren schmücken Martina und Sven Borchart ihr Haus in Delmenhorst zur Weihnachtszeit aufwendig mit Lichtergirlanden, Figuren und Pyramiden. «Uns ist es eine Herzensangelegenheit.» Die steigenden Energiepreise änderten daran nichts: «Hobbys kosten nun mal Geld.»
Märchenwelt in der Oberlausitz
Eine Märchenwelt leuchtet am Rande der Oberlausitz, dort hat Rüdiger Browatzke sein Haus. Seit über 20 Jahren schmückt der 67-Jährige Haus und Garten festlich und lässt unzählige Lichter leuchten. «Mittlerweile sind acht Märchen entstanden, alle in Eigenbau.»
Die Idee habe er einst aus den USA nach Großröhrsdorf mitgebracht. Allerdings sei die Deko dort «laut, bunt, schrill und blinkend» gewesen, das habe er anders machen wollen. «Bei mir gibt es eigentlich nur warmweißes Licht.» Wie viele Lichter an seinem Weihnachtshaus leuchten, kann er gar nicht genau sagen. «Es könnten schon durchaus 100.000 sein.»
Zehn Meter hoher Weihnachtsmann
Ein besonderer Hingucker vor dem Haus von Sascha Bärwald und Dominik Pieczko im nordhessischen Ahnatal ist ein zehn Meter hoher, aufblasbarer Weihnachtsmann. «Ihm wird jeden Abend die Luft abgelassen, und je nach Witterungslage wird er am nächsten Tag wieder aufgeblasen», erklärte Bärwald. Neu hinzugekommen sind in diesem Jahr unter anderem eine Cinderella-Kutsche mit Elchen sowie ein beleuchteter Schwan.
Im brandenburgischen Straupitz erstrahlen die Weihnachtslichter am Haus der Familie Mörl. Rund 400 Figuren wie Weihnachtsmänner, Schneemänner und Stofftiere stehen in ihrem Garten, nach sechs Wochen Deko-Zeit. «Das Haus ist zu 95 Prozent fertig dekoriert, es fehlen nur noch Feinheiten», sagt Gerd Mörl. Und mit Blick auf die Lichterketten ergänzt er: «Ich hoffe, es gibt keinen Kurzschluss.»