MOSKAU/BERLIN (dpa) — Die russi­schen Staats­sen­der RT und Sputnik stehen Westen immer wieder als Propa­gan­da­in­stru­ment des Kreml in der Kritik. Die Video­platt­form Youtube zieht angesichts der Invasi­on in der Ukrai­ne nun Konsequenzen.

Die Video­platt­form Youtube hat die Kanäle der russi­schen Staats­sen­der RT und Sputnik europa­weit gesperrt.

«Aufgrund des andau­ern­den Krieges in der Ukrai­ne sperren wir mit sofor­ti­ger Wirkung Youtube-Kanäle, die mit RT und Sputnik in Europa verbun­den sind», teilte ein Firmen­spre­cher am Diens­tag mit.

Es werde eine Weile dauern, bis die Maßnah­men technisch umgesetzt werden. «Unsere Teams beobach­ten die Situa­ti­on weiter­hin rund um die Uhr, um schnellst­mög­lich zu handeln.»

Im vergan­ge­nen Septem­ber hatte Youtube bereits die deutsch­spra­chi­gen Kanäle von RT gesperrt und entfernt. Damals hatte der Google-Dienst dem Staats­sen­der im Kontext von Falsch­in­for­ma­tio­nen zur Corona-Pande­mie wieder­hol­te Verstö­ße gegen die Richt­li­ni­en von Youtube vorgeworfen.

RT und Sputnik stehen Westen immer wieder als Propa­gan­da­in­stru­ment des Kreml in der Kritik. Zentra­ler Vorwurf: Der Sender verbrei­te im Auftrag des russi­schen Staates Verschwö­rungs­theo­rien und Desin­for­ma­tio­nen und recht­fer­ti­ge den Angriffs­krieg in der Ukrai­ne. Am vergan­ge­nen Wochen­en­de hatte auch die EU-Kommis­si­on ein Verbot für RT und Sputnik verhängt. Wie das Verbot im Detail umgesetzt werden soll, steht aller­dings noch nicht fest.