NÜRNBERG (dpa) — Die Zahl der Musli­me in Deutsch­land ist in den vergan­ge­nen Jahren gestie­gen. Das geht aus einer Studie hervor, die das Bundes­amt für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge (Bamf) am Mittwoch in Nürnberg gemein­sam mit dem Bundes­in­nen­mi­nis­te­ri­um vorstell­te. Demnach leben derzeit zwischen 5,3 und 5,6 Millio­nen Menschen musli­mi­schen Glaubens in Deutsch­land, das entspricht einem Anteil von 6,4 bis 6,7 Prozent an der Gesamt­be­völ­ke­rung. Im Vergleich zur letzten Hochrech­nung im Jahr 2015 ist die Zahl der musli­mi­schen Religi­ons­an­ge­hö­ri­gen um rund 900 000 Perso­nen gestiegen.

«Die musli­mi­sche Bevöl­ke­rungs­grup­pe ist im Zusam­men­hang mit der Zuwan­de­rung aus musli­misch gepräg­ten Ländern im Nahen und Mittle­ren Osten in den letzten Jahren vielfäl­ti­ger gewor­den», sagte Bamf-Präsi­dent Hans-Eckhard Sommer. «Die Analy­sen zeigen zudem, dass der Einfluss der Religi­on auf die Integra­ti­on häufig überschätzt wird», sagte Sommer. Aspek­te wie die Aufent­halts­dau­er, Migra­ti­ons­grün­de oder die sozia­le Lage prägten den Integra­ti­ons­pro­zess in einem weitaus größe­ren Ausmaß als die Religionszugehörigkeit.