FRIEDRICHSHAFEN — Eigent­lich würde das Foyer des Mutter-Kind-Zentrums in diesen Tagen so richtig nach Kinder­ge­burts­tag ausse­hen: bunte Luftbal­lons, fliegen­de Luftschlan­gen, Spiel­an­ge­bo­te, Kinder­schmink­ecke mit Kostü­men… es würde Kuchen geben und etwas zum Ansto­ßen für die Großen, Besucher könnten den Kreiß­saal und den Bauwa­gen der Pädia­tri­schen Psycho­so­ma­tik besich­ti­gen, über die kleinen Wärme­bett­chen staunen und das Mukiz würde durch die Gegend hopsen, Gummi­bär­chen und Autogramm­kar­ten vertei­len. Eigent­lich wollte das Mutter-Kind-Zentrum so oder so ähnlich seinen zehnten Geburts­tag feiern – doch Corona machte alle Pläne zunichte.

Zehn Jahre wird das Mutter-Kind-Zentrum (Mukiz) aber trotz Corona und weil es das erste seiner Art in dieser Region war, wird dieses runden Geburts­tags dennoch gedacht.

Am 4. Novem­ber 2010 wurde der „Anbau“ am Klini­kum Fried­richs­ha­fen offizi­ell eröff­net und am 13. Novem­ber erblick­te das erste Neuge­bo­re­ne im Kreiß­saal das Licht der Welt: Rapha­el  Bastia­ne DeBac­co wird also in wenigen Tagen auch zehn Jahre alt. Alle 10.600 bis heute im Mutter-Kind-Zentrum Fried­richs­ha­fen  Neuge­bo­re­nen nach ihm, sind einfach jünger als er. Darun­ter waren viele Zwillings- und manche Drillingspärchen.

Doch die Geburts­hil­fe allei­ne macht noch kein Mutter-Kind-Zentrum: Jährlich suchen annähernd 8000 kleine und junge Patien­ten Hilfe in diesem Kompe­tenz­zen­trum und darüber hinaus noch ungefähr 1000 mehr, die eben liebe­voll-kompe­tent bei einer Geburt unter­stützt wurden. Hierbei kümmert sich das inter­pro­fes­sio­nel­le Team aus Hebam­men, Frauen- und Kinder­ärz­ten sowie gegebe­nen­falls Anästhe­sis­ten und Kinder­kran­ken­schwes­tern täglich um die frisch­ge­ba­cke­nen Famili­en. „Frühchen“ werden mit beson­de­rer Hinga­be auf der Früh- und Neuge­bo­re­nen-Inten­siv­sta­ti­on gepflegt und „aufge­päp­pelt“. Das Team der Spezi­al- und Notfall­am­bu­lanz der Klinik für Kinder- und Jugend­li­che versorgt kleine­re und größe­re Wehweh­chen der Kinder und Jugend­li­chen. Und natür­lich gibt es auch eine statio­nä­re Versor­gung – sowohl von somatisch erkrank­ten Kindern und Jugend­li­chen, aber auch von psycho­so­ma­ti­schen jungen Patien­ten in der Sekti­on Pädia­tri­schen Psycho­so­ma­tik. Hier agieren nicht nur Ärzte, Thera­peu­ten und Pflege­kräf­te, sondern auch Thera­pie­hund Hope – er ist genau­so beliebt wie sein Vorgän­ger Momo, der erste Mukiz-Thera­pie­hund. Im Mutter-Kind-Zentrum finden sich darüber hinaus aber auch die Ambulanz der Klinik für Gynäko­lo­gie und Geburts­hil­fe mit dem von den Fachge­sell­schaf­ten zerti­fi­zier­ten Brust­zen­trum, die Eltern­schu­le der Häfler Hebam­men, die Kranken­haus­schu­le für die Patien­ten der Pädia­tri­schen Psycho­so­ma­tik und ein kleiner OP-Saal für die Kaiserschnitt-Geburten.

Wie feiert man nun also den zehnten Geburts­tag eines solchen Zentrums Corona-konform? Mit einem lecken Imbiss für die Mitar­bei­ten­den und einem Geschenk für alle Neuge­bo­re­nen an diesem beson­de­ren Geburts­tag sowie Geschen­ken für alle Kinder, die nach dem 4. Novem­ber 2020 hier das Licht der Welt erblicken.

Info: Am Mittwoch, 4. Novem­ber, gibt es zwischen 14.30 und 16.30 Uhr einen Luftbal­lon­wett­be­werb sowie eine Tombo­la – beides unter Beach­tung der gegeben Corona-Regeln und also unter freiem Himmel.