Wer hat an der Uhr gedreht? Die Exper­ten der Physi­ka­lisch-Techni­schen Bundes­an­stalt in Braun­schweig, auch diesmal wieder. Sie sind für die Vorga­be der gesetz­li­chen Zeit in Deutsch­land zustän­dig. Lässt sich die Zeitum­stel­lung wegen Corona auch vom Homeof­fice aus managen?

«Corona spielt dabei für uns keine Rolle», sagte Dirk Piester von der Behör­de in Braun­schweig, die für die Verbrei­tung der gesetz­li­chen Zeit in Deutsch­land zustän­dig ist.

Exper­ten des Insti­tuts sorgen dafür, dass über einen Langwel­len­sen­der bei Frankfurt/Main alle Funkuh­ren, Bahnhofs­uh­ren und viele Uhren der Indus­trie mit dem Signal versorgt werden. Der Vorgang wird vorher bis ins Detail einpro­gram­miert. Die Zeitum­stel­lung komplett vom Homeof­fice eines Mitar­bei­ters der Physi­ka­lisch-Techni­schen Bundes­an­stalt aus zu managen, das sei aller­dings nicht machbar, sagte Physi­ker Piester.

Am 28. März 2021 werden die Zeiger wieder um eine Stunde vorge­dreht. Im nächs­ten Jahr sollte die Zeitum­stel­lung eigent­lich abgeschafft werden, so zumin­dest beschloss es das Europäi­sche Parla­ment 2019. Dass es dazu kommt, ist aber mehr als fraglich, weil es keine ausrei­chen­de Mehrheit unter den 27 Mitglied­staa­ten gibt, welche Zeit künftig gelten soll. Es fehle derzeit eine europa­wei­te Folgen­ab­schät­zung, hieß es dazu kürzlich von der Bundes­re­gie­rung. Ein Flicken­tep­pich verschie­de­ner Zeitzo­nen unter Nachbar­staa­ten soll vermie­den werden.

Die Zeitum­stel­lung wurde 1980 einge­führt. Damals war das Ziel, nach der Ölkri­se die Energie­res­sour­cen und die Tages­hel­lig­keit besser ausnut­zen zu können. Bei einer dauer­haf­ten Sommer­zeit würde es im Westen des Konti­nents im Winter sehr spät hell werden. Bei einer ständi­gen Winter­zeit würde die Sonne im Sommer im Osten sehr früh aufgehen.