FRIEDRICHSHAFEN — Mit einem neu formier­ten Vorstands­team ist der Techno­lo­gie­kon­zern ZF ins neue Jahr gestar­tet. Seit 1. Januar führt Dr. Holger Klein als Vorstands­vor­sit­zen­der das Unter­neh­men. Neu im nun von sieben auf sechs Mitglie­der verklei­ner­ten Gremi­um sind Finanz­vor­stand Micha­el Frick und Dr. Peter Laier, der die Nutzfahr­zeug- und Indus­trie­tech­nik verant­wor­tet. Beim ersten wichti­gen Auftritt des Jahres hat ZF auf der Techno­lo­gie­mes­se CES in Las Vegas derweil seine Produk­te für das software­de­fi­nier­te Fahrzeug und die nächs­te Genera­ti­on autono­mer Trans­port­sys­te­me präsentiert.

„Ich freue mich sehr darauf, gemein­sam mit dem Vorstands­team sowie unseren Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­tern weltweit unsere Vorstel­lung von einer nachhal­ti­gen, siche­ren und bezahl­ba­ren Mobili­tät für alle zu verwirk­li­chen“, sagt der Vorstands­vor­sit­zen­de Dr. Holger Klein. „Zugleich erfor­dern Klima­schutz und Digita­li­sie­rung, sich verän­dern­de Märkte und das immer unste­te­re wirtschaft­li­che Umfeld voraus­schau­en­des Handeln und eine hohe Reakti­ons­ge­schwin­dig­keit. Dem stellen wir uns mit Zuver­sicht. Denn ZF beweist seit 108 Jahren: Wir können Wandel!“

Micha­el Frick und Dr. Peter Laier neu im sechs­köp­fi­gen Vorstandsteam

Klein war 2014 in die ZF Fried­richs­ha­fen AG einge­tre­ten und 2018 in den Vorstand berufen worden. Der neue Vorstands­vor­sit­zen­de verant­wor­tet die Ressorts Vertrieb sowie Forschung und Entwick­lung, das System­haus Autono­me Mobili­täts­sys­te­me und die Divisi­on After­mar­ket. Zeitgleich mit Klein haben Micha­el Frick und Dr. Peter Laier ihre Vorstands­res­sorts übernom­men. Laier verant­wor­tet die Nutzfahr­zeug- und die Indus­trie­tech­nik, das konzern­wei­te Ressort Produk­ti­on sowie die Region Indien. Frick, der bereits im Dezem­ber 2022 zu ZF gekom­men war, amtiert seit 1. Januar als Finanz­vor­stand und leitet auch die Berei­che M&A, IT und Digitalisierung.

Vorstands­mit­glied Dr. Martin Fischer übernimmt an seinem Dienst­sitz in den USA zusätz­lich zu seinen bishe­ri­gen Verant­wor­tungs­be­rei­chen (Divisio­nen Aktive Sicher­heits­tech­nik, Passi­ve Sicher­heits­tech­nik, Elektro­nik und ADAS, Regio­nen Nord- und Südame­ri­ka, Ressort Quali­tät) die Leitung der Divisi­on Pkw-Fahrwerk­tech­nik. Die Region Asien-Pazifik und das Konzern­res­sort Materi­al­wirt­schaft werden künftig – zusätz­lich zur Divisi­on Elektri­fi­zier­te Antriebs­tech­no­lo­gien – von Stephan von Schuck­mann von Asien aus gelei­tet. Unver­än­dert bleibt die Zustän­dig­keit von Perso­nal­vor­stän­din und Arbeits­di­rek­to­rin Sabine Jasku­la für die Ressorts Perso­nal, Nachhal­tig­keit, Recht und Compliance.

„Mit dem neuen Zuschnitt der Verant­wort­lich­kei­ten bündeln wir unsere Aufga­ben, steigern die Effizi­enz und setzen auf die Nähe zu unseren Kunden in Nordame­ri­ka und Asien“, sagt Vorstands­vor­sit­zen­der Klein. „Die inten­si­ve Zusam­men­ar­beit und das starke Vertrau­en in die Leistungs­fä­hig­keit unserer Teams in den Divisio­nen, Geschäfts­be­rei­chen und Regio­nen haben diese Entschei­dung möglich gemacht.“

Beim ersten globa­len Führungs­kräf­te-Treffen des neuen Jahres in Fried­richs­ha­fen beton­te Klein, dass ZF auch in schwie­ri­gen Zeiten viel erreicht und sich strate­gisch weiter­ent­wi­ckelt habe: „Wir können auf unsere Fähig­kei­ten vertrau­en, die uns gehol­fen haben, mit der Trans­for­ma­ti­on umzuge­hen und Krisen zu bewäl­ti­gen. Denn der Krieg in der Ukrai­ne mit seinen weitrei­chen­den Folgen, der Mobili­täts­wan­del, schwa­che Absatz­zah­len, Materi­al­eng­päs­se und – nach wie vor – Auswir­kun­gen der Corona-Pande­mie stellen uns weiter­hin vor große Aufga­ben, die viel Aufmerk­sam­keit erfor­dern.“ Vor diesem Hinter­grund werde ZF noch genau­er prüfen, welche Techno­lo­gien sich als beson­ders chancen­reich erwei­sen und wie diese weiter gestärkt werden können. Zugleich wolle man überall Komple­xi­tät reduzie­ren, um schnel­ler zu agieren und Chancen besser nutzen zu können.

Messe­auf­tritt mit Produk­ten für software­de­fi­nier­te Fahrzeu­ge, autono­me Shuttles und  E‑Mobilität

Begon­nen hatte das Jahr 2023 für ZF auch mit der Präsenz auf der Techno­lo­gie­mes­se CES in Las Vegas. Dort standen Produk­te für das software­de­fi­nier­te Fahrzeug, autono­me Mobili­täts­sys­te­me und die E‑Mobilität im Mittel­punkt. ZF präsen­tier­te erstmals die neue Genera­ti­on des Hochleis­tungs­rech­ners ZF ProAI mit einer abermals deutlich gestei­ger­ten Rechen­leis­tung. Kunden haben bereits rund 14 Millio­nen Einhei­ten der ZF ProAI bestellt; weite­res Wachs­tum wird erwar­tet. Damit liefert ZF einen wichti­gen Baustein für zukünf­ti­ge Fahrzeug­kon­zep­te mit zentra­len Steuer­ge­rä­ten, beispiels­wei­se autono­me Shuttles.

Deren nächs­te Genera­ti­on hat ZF ebenfalls bei der CES vorge­stellt. Sie kann vollau­to­ma­ti­siert fahren (Level 4) und somit im gemisch­ten Verkehr ohne Sicher­heits­fah­rer manövrie­ren, sofern es die lokalen gesetz­li­chen Rahmen­be­din­gun­gen erlau­ben. Für den Einsatz dieser neuen Shuttles hat ZF mit dem US-ameri­ka­ni­schen Mobili­täts­dienst­leis­ter Beep eine Partner­schaft verein­bart. Sie sieht ein Planungs­vo­lu­men von mehre­ren Tausend Level-4-Shuttle-Fahrzeu­gen für den Einsatz in den USA vor.

Mit dem Heat Belt, einem innova­ti­ven beheiz­ba­ren Sicher­heits­gurt, zeigt ZF, wie man die Reich­wei­ten von E‑Autos bei kaltem Wetter um bis zu 15 Prozent steigern kann. Im Verbund mit der Sitzhei­zung und zum Beispiel einem beheiz­ba­ren Lenkrad verrin­gert sich der Energie­be­darf eines E‑Autos bei kalten Tempe­ra­tu­ren erheb­lich, weil nicht mehr der gesam­te Innen­raum erwärmt werden muss, damit sich die Insas­sen wohlfüh­len. Der beheiz­ba­re Gurt sorgt für ein gleich­för­mi­ges und körper­na­hes Wärmegefühl.

Den Rückblick auf das Geschäfts­jahr 2022 sowie einen Ausblick auf das laufen­de Jahr und den strate­gi­schen Kurs von ZF werden Vorstands­vor­sit­zen­der Klein und Finanz­vor­stand Frick am Donners­tag, 16. März, bei der Bilanz­pres­se­kon­fe­renz in Fried­richs­ha­fen geben.