Nach Bern und Luzern schickt die Schweiz bald Zürich in den Kreis der «Tatort»-Städte. Nun steht das Premie­ren­da­tum fest.

Genau­er gesagt am 18. Oktober. Dann kommt die Stadt nach Angaben des Schwei­zer Fernse­hens in den Kreis der Sonntags­kri­mi­städ­te. Die Stadt mit etwa 400.000 Einwoh­nern, deren Großraum etwa andert­halb Millio­nen Einwoh­ner zählt, ist die größte Stadt der Schweiz.

Bevor Zürich vom Schwei­zer Fernse­hen ausge­wählt wurde, waren Bern (1990 bis 2002) und Luzern (2011 bis 2019) eidge­nös­si­sche «Tatort»-Städte. Von 50 «Tatort»-Jahren war die Schweiz gut 20 Jahre mit eigenem Team dabei. Der Schwei­zer Kommis­sar Reto Flücki­ger (Stefan Gubser) wirkte auch 2008, 2010 und 2011 schon in Bodensee-«Tatorten» mit.

Das neue Team heißt Grand­jean und Ott. Es sind die Schau­spie­le­rin­nen Anna Pieri Zuercher (als Juris­tin Isabel­le Grand­jean) und Carol Schul­er (als Fallana­ly­ti­ke­rin Tessa Ott). Die Figuren und das Konzept für den Zürcher «Tatort» sowie die Drehbü­cher zu den ersten beiden Fällen wurden von Stefan Brunner («Freud», Serie von Netflix/ORF) und dem Roman­au­tor Lorenz Langen­eg­ger («Jahr ohne Winter») entwi­ckelt. Die Autoren arbei­te­ten auch schon beim Luzer­ner «Tatort: Die Musik stirbt zuletzt» zusam­men, der ohne Schnitt gedreht worden war.

Der erste Fall des neuen Ermitt­le­rin­nen-Duos heißt «Züri brännt» und führt ins Zürich der 80er Jahre, eine Zeit der Jugend­re­vol­te in der größten Stadt der Schweiz. Gedreht wurde unter anderem auf dem Sechse­läu­ten­platz vor der Oper und im Club Gonzo auf der angesag­ten Langstrasse.

Der zweite Fall, der im Frühjahr 2021 ausge­strahlt werden soll, trägt den Titel «Schog­gi­lä­be» (was in etwa Schoko­la­den­le­ben oder Schoko­sei­te des Lebens bedeu­tet) und stellt die neuen Kommis­sa­rin­nen vor einen Todes­fall am Zürich­berg, bei dem der Patron einer Schoko­la­den­fa­brik ermor­det wurde.

Regie führte in beiden Fällen die Schwei­zer Filme­ma­che­rin Vivia­ne Ander­eg­gen («Simon sagt auf Wieder­se­hen zu seiner Vorhaut», «Rufmord»).

«Die Drehar­bei­ten für die Folgen 3 und 4 starten Ende des Jahres. Das natür­lich unter der Voraus­set­zung, dass uns Corona nicht dieses Mal einen Strich durch die Rechnung macht», sagte eine Spreche­rin des Schwei­zer Fernse­hens der Deutschen Presse-Agentur. Die ersten zwei Krimis waren problem­los vor der Corona-Pande­mie abgedreht worden.

Apropos Zürich als Krimi­stadt: Seit 2016 gibt es auch einen ARD-Donners­tags­kri­mi namens «Der Zürich-Krimi» mit Chris­ti­an Kohlund als Anwalt Thomas Borchert. Bislang gab es neun Filme, die oft mehr als sieben Millio­nen Zuschau­er hatten. Gedreht wird in Zürich und Prag.