STUTTGART (dpa/lsw) — Das baden-württem­ber­gi­sche Landwirt­schafts­mi­nis­te­ri­um verzeich­net eine wachsen­de Nachfra­ge nach Zuschüs­sen für Versi­che­run­gen gegen Klima­schä­den. Nachdem das Land für das Ernte­jahr 2020 erstmals in einem Pilot­pro­jekt 1290 Förder­an­trä­ge bewil­lig­te und rund drei Millio­nen Euro ausge­schüt­tet hat, sind in der im März 2021 zu Ende gegan­ge­nen Antrags­pe­ri­ode für das laufen­de Jahr bereits 1640 Anträ­ge einge­gan­gen, berich­te­ten die «Stutt­gar­ter Nachrich­ten» (Donners­tag).

Landwirt­schafts­mi­nis­ter Peter Hauk (CDU) sagte dem Blatt: «Die große Resonanz auf die Möglich­keit, sich in der Landwirt­schaft gegen Stark­frost, Sturm und Stark­re­gen zu versi­chern, bestä­tigt unser Anlie­gen, den Landwir­ten Planungs­si­cher­heit und Eigen­ver­ant­wor­tung zu ermög­li­chen.» Die Landwir­te seien bereit, Verant­wor­tung für betrieb­li­che Risiko­vor­sor­ge zu überneh­men. Im Minis­te­ri­um geht man davon aus, dass dieses Jahr fünf Millio­nen Euro für die Hilfen zur Verfü­gung stehen.

Die Bedeu­tung einer solchen Versi­che­rung in Zeiten des Klima­wan­dels unter­streicht auch Franz-Josef Müller, Präsi­dent des Landes­ver­ban­des Erwerbs­obst­bau. In der Verei­ni­gung sind 3 500 Mitglieds­be­trie­be zusam­men­ge­schlos­sen, die im Haupt- oder Neben­er­werb wirtschaf­ten. Der aktuel­le Winter­ein­bruch bis in die Niede­run­gen werde nicht spurlos an der Branche vorüber­ge­hen, sagte Müller. «Wir bekom­men eine minde­re Ernte.» Wie hoch die Schäden ausfal­len werden, lasse sich noch nicht abschät­zen. Aber: «Das könnte einigen an die Existenz gehen.»

Kalte Tage mit Schnee­fall habe es auch früher schon gegeben, sagte Müller. Aller­dings würden die Bäume wegen des Klima­wan­dels heute früher mit dem Blühen beginnen.