FRIEDRICHSHAFEN — Der VfB Fried­richs­ha­fen hat sein erstes Spiel in der noch jungen Volley­ball Bundes­li­ga-Saison mit 1:3 (26:24, 28:30, 16:25, 21:25) verlo­ren. Das Team von Cheftrai­ner Mark Lebedew starte­te stark und holte sich den knappen ersten Satz. Erst ab Ende des zweiten Durch­gangs konnte der Meister aus Berlin seine Stärke ausspie­len und Fried­richs­ha­fen nutzte seine Chancen nicht konsequent.

Kurz war wieder Final­stim­mung in der Max Schme­ling Halle Berlin. Nicht nur bei den über 5000 Zuschau­ern, sondern auch beim VfB Fried­richs­ha­fen. Wie zu Beginn der Finals der Vorsai­son übernah­men die Häfler das Ruder. Nach einem sehens­wer­ten Block und einem kraft­vol­len Angriff von Aleksand­ar Nedel­j­ko­vic führten die Gäste mit 4:1. Aber auch wie in den Final­spie­len, wollten die BR Volleys so schnell nicht klein­bei­ge­ben. Ruben Schott holte sich mit starken Aufschlä­gen die Führung (10:12).

Es war kein Spiel auf unglaub­lich hohem Niveau, aber mit unfass­ba­rer Spannung. Vor allem Einzel­leis­tun­gen machten den Unter­schied. Weil Tim Carle das Feld nicht traf (14:14) und Lucia­no Vicen­tin ein Ass servier­te (18:17), schlug das Pendel erneut um. Und auch als der VfB seine Führung auf 24:22 ausbau­te, war der Satz noch nicht durch. Wieder ging Schott zum Aufschlag, dieses Mal mit dem Glück und dem Netz auf seiner Seite (24:24). Marcus Böhme erblock­te sich den nächs­ten Satzball, den Vicen­tin mit einem Ass verwan­del­te (26:24).

Trotz des Satzrück­stan­des hatte Berlin Schwung aufge­nom­men. Marek Sotola block­te Michal Super­lak, der bis dato fast fehler­los agier­te, zum 7:10. Vicen­tin schlug weiter­hin mit Wirkung auf (12:14), sodass die Partie eng blieb. Mit einem weite­ren Ass stell­te der Argen­ti­ni­er sogar auf Unent­schie­den (21:21). Vier Punkte Vorsprung hatte Berlin zwischen­zeit­lich und wirkte sicht­lich verun­si­chert. Fried­richs­ha­fen nutzte diesen Umstand zum 24:22. Doch Dejan Vincic und Co. packten nicht zu und ließen drei Satzbäl­le liegen. Nach Carle-Ass (28:29) machte es Neuzu­gang Angel Trini­dad besser und holte sich den Satzaus­gleich (28:30).

Fried­richs­ha­fen dachte offen­bar zu lange über die verge­be­nen Chancen nach. Marek Sotola servier­te sich im Allein­gang zur komfor­ta­blen Berli­ner Führung (2:6). Auch die Abstim­mung beim Pokal­sie­ger passte nicht mehr – Berlin führte 17:9. VfB-Coach Mark Lebedew stabi­li­sier­te mit dem jungen Simon Kohn die Annah­me und auch Tim Peter konnte zeigen, dass er durch­aus eine Alter­na­ti­ve im Häfler Angriffs­spiel war (10:17). Der Durch­gang ging trotz­dem deutlich an die Männer in Orange (16:25).

Im vierten Satz schien das Pendel wieder zurück auf die Seite der Gäste zu schla­gen. Böhme block­te Brehme und Sotola verzog (5:2). Nach zwei Angriffs­feh­lern war der Vorsprung aber wieder dahin (5:5). Ruben Schott, an diesem Tag das Aufschlags­ge­spenst für die VfB-Defen­si­ve, legte wieder nach (8:12). Strit­ti­ge Schieds­rich­ter­ent­schei­dun­gen und eine rote Karte gegen Aleksand­ar Nedel­j­ko­vic taten ihr Übriges (11:15). Super­lak sorgte noch für Hoffnung (16:16), aller­dings wollte Carle nicht in den Entschei­dungs­satz (17:19, 20:23). Anton Brehme sicher­te sich den Sieg für Berlin durch die Mitte (21:25).

„Das Positi­ve an diesem Spiel war, dass wir uns viele Chancen erarbei­tet haben“, sagt VfB-Trainer Mark Lebedew. „Leider haben wir sie nicht genutzt und waren dann nicht richtig konse­quent in den langen Ballwech­seln. Ein paar Elemen­te haben wir noch nicht ausführ­lich trainiert und werden das jetzt nachho­len. Ich habe einen Saison­plan und den werden wir genau so verfolgen.“