HAMMERSBACH/OFFENBACH (dpa) — An der Tankstel­le auf der A45 kommt es zu einem Feuer. Zwei Menschen sterben, zwei Autos werden zerstört. War es ein Unfall oder gibt es eine andere Ursache? Die Ermitt­lun­gen laufen auf Hochtouren.

Rußge­schwärz­te Autowracks und Ermitt­ler auf Spuren­su­che: Bei einem Feuer an einer Tankstel­le und Autobahn­rast­stät­te auf der Autobahn 45 bei Hammers­bach in Hessen sind zwei Menschen gestor­ben. Die Ursache für den Brand am Montag war zunächst unklar.

«Zum aktuel­len Zeitpunkt können wir noch nicht viel zum Hergang des Ereig­nis­ses sagen», erläu­ter­te die Spreche­rin der zustän­di­gen Hanau­er Staats­an­walt­schaft, Lisa Pohlmann, am Ort des Gesche­hens. Ob es ein Unfall war, mögli­cher­wei­se Vorsatz eine Rolle spiel­te oder eine andere Ursache dazu führte — alles noch unklar.

Zeugen hatte nach Angaben der Ermitt­ler gegen Mittag eine Explo­si­on an der Raststät­te Langen-Bergheim (Richtung Gießen) gemel­det. Wenig später habe es im Bereich der Zapfsäu­len gebrannt. Neben der Tankstel­le sei auch das angren­zen­de Restau­rant in Mitlei­den­schaft gezogen worden, teilte die Polizei mit. Die Feuer­wehr konnte demnach den Brand schnell unter Kontrol­le bringen und löschen. Der Staats­an­wäl­tin zufol­ge wird noch ermit­telt, ob es tatsäch­lich eine Explo­si­on gegeben hat.

Am Ort des Gesche­hens müssen sich die Einsatz­kräf­te am Nachmit­tag durch Trümmer­tei­le bewegen. Ein ausge­brann­tes Autowrack liegt auf der Seite an einer Zapfsäu­le. Einige Meter weiter steht ein zweiter Wagen mit geöff­ne­ten Türen, schwer beschä­digt und voller Brand­spu­ren. Ermitt­ler in weißen Anzügen sichern Spuren, ein Leichen­wa­gen fährt vor.

Identi­tät der Opfer noch unklar

«Zum aktuel­len Zeitpunkt wissen wir, dass zumin­dest ein Fahrzeug betei­ligt war, ein weite­res gegebe­nen­falls in Brand geraten ist. Auch das müssen wir aber jetzt erst weiter ermit­teln», sagte Staats­an­wäl­tin Pohlmann. Eine tote Person wurde den Ermitt­lern zufol­ge in einem der Autos gefun­den, die zweite in unmit­tel­ba­rer Nähe des Brand­or­tes. Wie die Menschen, deren Identi­tät noch unklar war, genau zu Tode kamen, soll eine Obduk­ti­on klären.

Vor Ort ermit­tel­ten am Montag unter anderem die Krimi­nal­po­li­zei und ein Unfall­gut­ach­ter. Ein Team der Autobahn­po­li­zei Langen­sel­bold fertig­te den Angaben nach mit einer Drohne Luftauf­nah­men des Gelän­des an. Die Raststät­te wurde zunächst für den Verkehr gesperrt.

Mit großem Bedau­ern habe man zur Kennt­nis genom­men, dass es an der Autobahn­rast­stät­te zu dem Vorfall kam, bei dem leider zwei Perso­nen ihr Leben verlo­ren haben, teilte die Betrei­be­rin Autobahn Tank und Rast Gruppe mit. «Wir tun derzeit alles, um die Arbeit der Einsatz­kräf­te und Sachver­stän­di­gen in dieser schwie­ri­gen Situa­ti­on bestmög­lich zu unter­stüt­zen. Die Aufklä­rung des genau­en Ablaufs liegt jetzt bei Polizei und Staatsanwaltschaft.»

Im vergan­ge­nen August hatte es schon einmal ein Feuer an einer Autobahn-Tankstel­le gegeben, betrof­fen war die Raststät­te Gräfen­hau­sen Ost auf der A5: Ein Auto raste damals in die Tankstel­le und löste einen Großbrand aus. Der Fahrer kam ums Leben. Die Ermitt­lun­gen ergaben, dass er den Wagen mutmaß­lich in Suizid­ab­sicht mit Tempo 150 in die Tankstel­le gelenkt hatte.

Von Chris­ti­ne Schult­ze, Carolin Ecken­fels (Text) und Boris Roess­ler (Foto), dpa