KAMEN (dpa) — Nach einem Brand in einer Einrich­tung für Behin­der­te in NRW versu­chen Rettungs­kräf­te, drei Menschen zu reani­mie­ren. Zwei sterben, einer kommt schwer verletzt ins Kranken­haus. Wie konnte es dazu kommen?

Bei einem verhee­ren­den Brand in einer Einrich­tung für Behin­der­te im nordrhein-westfä­li­schen Kreis Unna sind zwei Menschen ums Leben gekom­men. Trotz Wieder­be­le­bungs­ver­su­chen starben sie vor Ort, wie ein Polizei­spre­cher sagte. Eine weite­re Person sei nach einer Reani­ma­ti­on in eine Klinik gebracht worden. Sie soll schwer verletzt sein. Darüber hinaus habe es noch einen Leicht­ver­letz­ten gegeben. Das Alter und Geschlecht der Opfer waren zunächst nicht bekannt.

Der Brand war am späten Montag­abend in einem Gebäu­de der Einrich­tung in Kamen ausge­bro­chen. Die Stadt liegt nordöst­lich von Dortmund im Ruhrge­biet. In dem Heim leben dem Sprecher zufol­ge Schwer­be­hin­der­te. Auf der Inter­net­sei­te des Betrei­bers heißt es, dass man erwach­se­nen Menschen mit geisti­ger Beein­träch­ti­gung Wohn- und Lebens­raum biete.

Die Bewoh­ner wurden nach Ausbruch des Brands in Sicher­heit gebracht. Wie viele es konkret waren, war zunächst unklar. In der Einrich­tung sind nach Polizei­an­ga­ben 60 Menschen gemel­det. Ein Großauf­ge­bot der Feuer­wehr lösch­te die Flammen.

Weite­re Einzel­hei­ten — etwa, wo der Brand ausge­bro­chen war — waren zunächst nicht bekannt. Ebenfalls offen war die Ursache des Feuers. Dem Sprecher zufol­ge waren noch in der Nacht Ermitt­ler am Brandort.

Brand in Berlin: 50 Senio­ren mussten Wohnun­gen verlassen

Ein ähnli­cher Fall in Berlin war in der Nacht deutlich glimpf­li­cher ausge­gan­gen. Dort hatte es in einer 13-stöcki­gen Senio­ren­re­si­denz im Stadt­teil Marien­dorf gebrannt. Nach Angaben eines Feuer­wehr­spre­chers mussten Dutzen­de Menschen ihre Wohnun­gen verlas­se. Rund 50 Bewoh­ner seien im Eingangs­be­reich des Gebäu­des betreut worden. Verletz­te gab es nach ersten Erkennt­nis­sen nicht.

Der Brand war kurz nach Mitter­nacht in einem leeren Pflege­zim­mer im Erdge­schoss des Gebäu­des ausge­bro­chen. Die Feuer­wehr sei darauf­hin mit 120 Einsatz­kräf­ten zu dem Haus gefah­ren. Sie konnte die Flammen schnell löschen. Auch hier war die Ursache zunächst unklar.

Erst Anfang vergan­ge­ner Woche waren bei einem Brand in einem Heim für psychisch Kranke in Reutlin­gen (Baden-Württem­berg) drei Menschen ums Leben gekom­men. Bei den Opfern handel­te es sich um eine 53-Jähri­ge und zwei Männer im Alter von 73 und 88 Jahren. Darüber hinaus waren elf Menschen leicht verletzt worden.

Die Behör­den ermit­teln in dem Fall gegen eine 57-jähri­ge Bewoh­ne­rin wegen des Verdachts des dreifa­chen Mordes und elffa­chen Mordver­suchs. Sie soll das Feuer in ihrem Zimmer gelegt. Die Frau war bei dem Brand selbst schwer verletzt worden.